Fr
24
Jan
2020
In Chiapas leben 80% Indios. Zuerst ist das Land noch flach und von lichtem Urwald umgeben.
Die Strasse ist zuneist gut, bis auf die vielen Schwellen, die hier Topes genannt werden. Für die Affen die wir natürlich nicht zu sehen bekommen, wurden extra Uebergänge mit Netzen konstruiert und die Autofahrer werden angehalten vorsichtig zu fahren.
Wir stellen uns für die Nacht auf ein schönes Plätzchen am See. Leider liessen die Picknicker ihren Abfall zu Hauf einfach liegen und Alois macht sich zuerst daran diesen um unser rollendes Heim herum einzusammeln, bevor er sich bei Einbruch der Dämmerung in den Sessel lümmelt.
Anderntags wird es hügeliger, sehr kurvig und der Urwald dicht. Die Behausungen der Indios einfacher.
Wir peilen eine der zahlreichen Wasserfälle an, bezahlen zuerst für den Parkplatz und danach für den Eintritt zum angehnehm erfrischenden Wasserfall. Man könnte auch hinter dem Wasserfall durchgehen, ist aber einfach zu nass, vorallem für die Kamera.
Hier bleiben wir über Nacht als einzige stehen und hoffen mal wieder auf Affen, sehen jedoch lediglich eine Gruppe Geiern, die sich aus den Lüften auf einen kahlen Baum für die Nachtruhe niederlassen, schade.
So
26
Jan
2020
Wir haben Palenque rechts liegen gelassen, ist uns zu touristisch. Wir möchten viel lieber noch mal eine unbekanntere Mayaruine, das heisst weniger überfüllte Tempelanlage, besuchen.
Unser Weg führt uns vorbei an Emiliano Zapato, dem Dorf das nach dem Freiheitskämpfer( 1879 - 1919) benannt wurde. Entgegen den Angaben von anderen Reisenden bestehen die Blockaden lediglich aus von Kindern über die Strasse gespannten Schnüren. Sie möchten so ihre Früchte an den Mann bringen. Wir schenken ihnen Orangen und sie lassen uns passieren.
In Ocosingo gehts quer durch die quirlige Stadt. Schon von Weitem erblicken wir Tonina, das wie alle Tempel möglichst auf einer Anhöhe gebaut wurde.
Im kleinen Museum gibt es nebst vielen Ausstellungsstücken ein Modell der gesamten Anlage.
Der Weg zur Ruine ist sehr schön angelegt und das kleine Restaurant bei der Anlage bietet besten Espresso.
Die Anlage selber ist sehr gut erhalten. Das erklimmen aller 8 Terrassen und die Aussicht von oben überlasse ich Alois, denn bereits bei der zweiten mache ich schlapp, sind die Stufen doch sehr schmal und das Ganze sehr steil. Rauf ginge ja vielleicht noch, aber wieder ohne Schaden runter?
Auf dem Parkplatz bei der Anlage dürfen wir nicht nächtigen, also ist es mal wieder eine Tankstelle bei Ocosingo wo wir nach diesem Ausflug die Nacht verbringen.
Am anderen Morgen geht es dann erst richtig durch Zapatistengebiet. Immer wieder Tafeln, mit den Forderungen der Nuevo Zapatistas, deren im Januar 1994 begonnener Aufstand rigoros vom Militär niedergeschlagen wurde.
Auf den nächsten 100 km sehen wir weder Militär noch Polizei, nicht mal einen Kehrichtwagen, dafür sehr viel Abfall am Wegesrand und zum Teil sehr ärmliche Indios auf der Strasse. Die Region ist stark besiedelt, was sich an den Schwellen, in Mexiko Topes genannt, über die wir gefühlt alle 20m hoppeln müssen, sehr eindrücklich manifestiert. " Da können wir froh sein, wenn am Ende der Reise durch Mexiko unsere Kupplung und Bremsen noch einigermassen funktionieren."
Auf kleinen Feldern die die Indios dem Dschungel abgetrotzt haben, bauen sie vorallem Mais, Kaffee und Kakao an.
Schliesslich sind wir dann doch auf der kurvigen Strasse auf über 2000 müM angelangt. Der Dschungel um uns rum hat sich fast unmerklich in einen Pinienwald verwandelt und die Temperatur liegt gerade mal noch bei 15 Grad. Lange Hosen machen für einmal wieder Sinn.
Kurz bevor wir San Cristobal erreichen wimmelt es wieder von Militär und Polizei.
Wir stellen uns auf den sehr schönen Campingplatz und für einmal sind wir nicht mehr die einzigen Camper auf weiter Flur.
Das historische Zentrum mit den Fussgängerzonen erreichen wir nach einem 20 Minuten Marsch. Hier treffen wir Petra und Mathias, mit welchen wir vor ein paar Jahren auf einem Campingplatz bei Foum Z'guid in Marokko lediglich ein paar Worte gewechselt und uns danach jedoch nie aus den Augen verloren haben. Sie erobern die Welt mit ihren Rädern und ihre spannenden und eindrücklichen Reiseerlebnisse könnt ihr auf ihrem Blog nachlesen. Wir verbringen einige kurzweilige, interessante Stunden zusammen. Wer weiss wo auf der grossen weiten Welt wir uns das nächste Mal wieder treffen?
Wir bleiben noch einen weiteren Tag im sehr sauberen und schön zurechtgemachten Kolonialen Städtchen mit seinem grossen Angebot an internationalem Essen, Kaffees, etc.
Di
28
Jan
2020
Nachdem wir endlich aus den Gässchen von San Cristobal raus sind geht es nach schnellen 40 km Autopista, für einmal ohne Topes, dafür gegen Bares, von über 2000 m auf 500m.ü.M runter.
Wir schwitzen nun wieder in der merklich karger gewordenen Landschaft.
In Chiapa de Corzo stellen wir uns an den Fluss und machen eine rasante Bootstour rein in den Canon del Sumidero bis zum Stausee, der 50% des Stroms für ganz Chiapas produziert. Die Felsen links und rechts sind sehr eindrücklich und fast ein bisschen erdrückend.
Die versprochenen Krokodile sehen wir nicht, dafür endlich mal wieder Affen, die zwar nicht brüllen ( sind ja schliesslich auch keine Gleichnamigen), sich aber niedlich auf den Aesten tummeln.
Uebernachten tun wir gleich auf dem zuerst sehr ruhigen Parkplatz. Neben uns stellt sich ein sehr nettes Kanadisches Paar. Nach einem kurzen Plausch ziehen wir uns jeweils in unsere rollenden Behausungungen zurück wo wir in den folgenden Stunden dem Generatorengeräusch unserer Nachbarn lauschen.
Man würde es nicht denken, aber tatsächlich geht es immer noch mehr runter.
Schliesslich stehen wir am Pazifik, am ellenlangen Sandstrand. Hierher kommen die grossen Meeresschildkröten um ihre Eier in den Sand zu legen. Wochen später sind dann viele helfende Hände da um den geschlüpften Winzlingen den richtigen Weg in den Ozean zu zeigen. Jetzt ist jedoch keine Schildkrötensaison und deshalb auch nicht viel los hier.