Fr
24
Nov
2023
Diesmal nicht auf der Autopista, sondern auf der Hauptstrasse fahren wir nach Puebla.
Das geht natürlich nicht so schnell, dafür ist es landschaftlich umso reizvoller.
Nach einer Zwischenübernachtung an einer Tankstelle verschlechtert sich das Wetter zunehmend. Wir passieren den wichtigsten, noch aktiven Vulkan von Mexiko, den Popocapetel und verbarrikadieren uns bei kühlem Regenwetter in unserem Womo, schliesslich haben wir das Zentrum von Puebla ja bereits im letzten Jahr besucht.
Ein Besuch in einem sehr guten Restaurant, lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
Sa
25
Nov
2023
So jetzt wollen wir Mexiko City erobern. Schliesslich sind wir bereits etliche Male weiträumig drum rum gefahren.
Der Verkehr ist enorm. Aber wir kennen ja einen wunderbaren Park aus dem IOverlander, wo wir ziemlich zentrumsnah sehr gut mit dem Womo stehen können.
Ein Motorrad Polizist winkt uns zur Seite. " Hola, wie geht's? Sprecht ihr spanisch?" " Ein bisschen." " Touristen dürfen nicht in der Stadt fahren." " Hä, jetzt hat doch Alois extra gegoogelt, dass wir mit unserem Nummernschild nur am Montag nicht fahren dürfen und heute ist Samstag." " Nein, nein, ihr dürft tagsüber nicht fahren." Ich glaube, der will sein Salär aufbessern und werde lauter. " Schauen sie die haben die gleiche Endzahl wie wir und die fahren lustig, resp. stehen im Verkehr genau so wie wir." Schliesslich lässt er uns ziehen und winkt uns sogar beim Vorbeifahren noch freundlich zu. " Na, geht doch."
Wir erreichen nach gefühlten Stunden im Stau endlich den Park und stellen uns auf den obengenannten grossen Parkplatz. Da kommt eine Parkbeamtin auf uns zu geeilt. " Sie dürfen hier am Wochenende nicht mit dem Camper stehen, nur von Montag bis Freitag." " Oh jeh, wo sollen wir denn hin?" Interessiert sie naturgemäss natürlich nicht. Also einfach weg.
Wir stellen uns schliesslich auf einen völlig überteuerten Parkplatz beim Soriana, der 24 Stunden überwacht wird. " Das WC ist die ganze Nacht über geöffnet, wenn ihr es braucht." " Danke haben alles dabei."
Mo
27
Nov
2023
Am Sonntag Morgen wissen wir, dass wir bloss raus wollen aus der Stadt. Morgen dürfen wir sowieso nicht fahren und heute dürfen wir nicht im Park stehen.
Die Strassen sind leer, wir kommen schnell raus. Freuen uns, dass wir wieder auf dem Land sind.
Wieder geht es hoch über den Pass auf 3000 m mittels Autopista und danach eine lange Strecke vorbei an Toluca auf der Hochebene über 2300 m, dann geht es steil runter.
Wir erreichen den See von Valle de Bravo und stellen uns nah ans Wasser auf einer der Campingplätze.
Unser Starlink richtet sich selber aus und funktioniert tadellos, es ist eine wahre Freude.
Anderntags besucht uns Marcel. Er hört sich sehr geduldig unser Erlebtes von Mexiko City an. « Da habt ihr aber Riesenglück gehabt. Eigentlich hättet ihr eine Riesenbusse bezahlt oder es hätte sogar euer Womo konfiziert werden können. Seit einiger Zeit haben sie die Gesetze geändert. Autos von ausserhalb des Bundesstaates Mexiko City dürfen während der ganzen Woche, ausser Sonntags, tagsüber nicht fahren.» « Ups, und ich habe wirklich geglaubt, dass sich der Polizist an uns bereichern wollte.»
Der Seespiegel ist sehr weit unten. « Dieser Stausee ist einer der vier , der für die Wasserversorgung von Mexiko City zuständig ist. Die Wasserzufuhr in den See ist sehr gut, aber es wird halt zu viel abgepumpt. Einmal haben sie den See wieder aufgefüllt, mussten jedoch die Pumpen mit Militär bewachen, damit nicht Unbefugte Wasser abpumpen konnten. Während Tagen hatten Teile von Mexiko kein fliessendes Wasser.»
Hier im Valle de Bravo wohnen sehr viele, sehr reiche Mexikaner oder haben hier ihr Wochenenddomizil.
Marcel erzählt uns unter anderem, dass er morgen mit dem Direct Bus nach Mexiko City fährt um Doris vom Flughafen abzuholen. Das könnten wir ja auch, für umgerechnet knapp 30 Franken ist das ab El Arco für uns zwei möglich. Wir überlegen uns das. Vielleicht werden wir Mexiko City doch noch besuchen.
Di
28
Nov
2023
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Colectivo ins kleine Städtchen.
Sehr gepflegt, erinnert es uns ans Tessin. Wir flanieren bergauf, bergab durch die Gassen und essen italienisch. Mit dem Taxi geht es ein paar Stunden später wieder zurück zum Camper.
Alois bucht 2 Nächte in einem Hotel im historischen Zentrum von Mexiko City. Bestellen für Mittwoch morgen um 7.30 Uhr ein Taxi beim Campingplatz Betreiber und geniessen den Abend vor unserem Häusschen.
Fr
01
Dez
2023
Wir sind noch nicht ganz parat, da steht der Campingbetreiber mit seinem Auto um 07.00 Uhr bei unserem Womo. Sofort steigen wir ein und er bringt uns nach El Arco an die Haltestelle, wo um 07.20 Uhr der Directbus vorfährt. Wir bezahlen je 290 Peso und besteigen den Luxusbus, der uns um 9.45 Uhr im Busbahnhof auslädt.
Unser Taxi hält vor dem Zocalo, da wegen einer Demo die Strassen drum herum gesperrt sind. Wir laufen die letzten 800m zum Hotel, wo Marcel bereits in der Lobby sitzt um uns zu begrüssen. Er hat ebenfalls für die zweite Nacht, heute Nacht holt er Doris vom Flughafen ab, ein Zimmer im Hotel Catedral reserviert.
Marcel als Reiseführer macht mit uns zu Fuss eine Tour durch das Zentrum von Mexiko.
Zuerst besuchen wir den hohen Turm, von wo aus wir einen herrlichen Rundumblick über die Stadt haben. Der ganze Talkessel, war zu Zeiten der Azteken von einem riesigen See umgeben. Da der Boden sich immer noch senkt, bekommen viele der Häuser und Kirchen Schräglage und müssen immer wieder von neuem gestützt werden.
Wir besuchen die historische Post, die immer noch in Betrieb ist, Das Museo del Arte, das mit rotem Marmor ausstaffiert ist, die Kathedrale vor dem Zocalo, bestaunen die riesigen Meteroiten und staunen über die vielen Grünflächen mitten in der Stadt. Herzlichen Dank für die tolle Führung.
Marcel fährt zum Flughafen und wir setzen uns in ein Kaffee auf der Dachterrasse beim Zocalo und schauen uns das Geschehen zu unseren Füssen an. Von hier aus, können wir unseren 3. Demonstrationszug für heute bestaunen.
Tag 2 in Mexiko City
Nach dem gemeinsamen Frühstück mit Marcel und Doris fahren sie mit dem Bus nach Hause und wir setzen uns in den Touribus um die Stadt zu erkunden.
Vorbei an grosssen Bronzefiguren, Hochhäusern, Parkanlagen und nach einmal umsteigen sind wir schliesslich in Coyocan, dem Viertel voller Kunst und Kultur. Uns interessiert vorallem das Museum von Frida Kahlo. Sie ist wohl eine der bekanntesten Malerinnen des Landes, mit einer beeindruckenden Geschichte. Nach einem Spaziergang durch das Quartier stehen wir davor und sind nicht die einzigen, denen kein Zutritt gewährt wird. " Das Ticket kann nur Online geordert werden und für heute gibt es keine solche mehr." Alois versucht ein solches zu bestellen, was nicht nur ihm nicht gelingt. Eine Amerikanerin und ein Kanadier sind total entnervt bei demselben Versuch. " Lass mal, wenn die so dumm tun, will ich auch nicht mehr da rein."
Auf der Rückfahrt besuchen wir noch eines der riesigen Einkaufscenter und sind schliesslich bei Einbruch der Dämmerung wieder beim Zocalo. Wir befinden uns beim Betrachten des Fahnenabzuges unversehens wieder in einer friedlichen Demonstration. Die grösste Fahne des Landes, keine darf grösser sein, als die vor dem Regierungsgebäude, darf den Boden nicht berühren, ansonsten gibt es unangenehme Konsequenzen für den Fahnenträger. Es klappt ohne Probleme.
Nach einem feinen Lechero im Veracuzanischen Kaffee, fallen wir ziemlich kaputt ins Bett.
Tag 3 in Mexiko City
Diese Nacht habe ich geschlafen wie eine Tote. Alois dagegen nicht, ihn hat mitten in der Nacht Motezumas Rache erwischt.
Morgens um 07.00 Uhr mache ich mich auf die Suche nach einem Gegenmittel. Die Apotheke ist noch zu, doch beim Oxxo bekomme ich Lomotil. Nach 2 eingenommenen Tabletten, schläft Alois ein und ich mache mich auf die Ruinen der Azteken, die sich gleich neben der Kathedrale befinden zu besuchen.
Ein Unesco Weltkulturerbe. Leider stehen nur noch die Fundamente, denn der Rest der riesigen Tempelanlage wurde von den Spaniern zum Bau ihrer Kirchen benutzt.
Alois will unseren Aufenthalt in Mexiko City nicht um einen Tag verlängern, so ordern wir im Hotel ein Taxi zum Busbahnhof und fahren im Luxuscar zurück zu unserem "Häusschen" am See.
Mexiko City 3. Tag.
Mi
06
Dez
2023
Nach einem Tag Erholung am See, fahren wir 30 Minuten nach Santa Teresa Tiloxtoc, wo wir uns im wunderschönen Quartier für die nächsten Tage bei Doris und Marcel niederlassen.
International mutet die Gesellschaft an. Schweizer, Franzosen, Belgier und natürlich auch Mexikaner usw. haben hier eine Bleibe gefunden. Unsere Bekannten leben bereits seit 17 Jahren an diesem Ort, mit seinem guten Klima. Frank ein 92jähriger Basler hat sich vor 18 Jahren hier niedergelassen.
Die Quelle, die das Quartier mit frischen Wasser versorgt, soll Gutachten entsprechend, eines der besten von ganz Mexiko sein. Der vorbei fliessende Bach, der schliesslich mit vielen anderen in den grossen Stausee von Lazaro Cardenas mündet, führt immer Wasser, auch während der Trockenzeit, liefert das Wasser für die wunderschönen Gärten.
Wir werden von unseren Bekannten kulinarisch verwöhnt, erfahren viel über die Gegend und Mexiko, flanieren durch das Quartier, kaufen frisches Gemüse auf dem Markt im nahgelegenen Colorines, besuchen den Nachbarn Frank und seine Familie und könnten sogar eines der Grundstücke mit Haus drauf käuflich erwerben.
Frank zeigt uns sein kleines Paradies mit den Orchideen, die er ganz besonders liebt. " Hier wächst einfach alles."
Vielen, vielen Dank euch beiden, für die schönen Tage und hoffentlich sehen wir uns bald wieder mal, damit wir uns bei euch revanchieren können.
Fr
08
Dez
2023
Kaum sind wir weggefahren von Doris und Marcel setzt Regen ein. Sogar Hagel bekommen wir ab. Eigentlich möchten wir ja ins Tal der Monarch- Schmetterlinge. Aber bei diesem Wetter ist das gar nichts.
Also stellen wir uns zum Soriana in Ciudad Hidalgo, setzen unser Starlink auf's Dach und verbringen den Abend drin.
Ob das wohl etwas mit dem El Nino zu tun hat, der dieses Jahr wieder den Pazifik aufheizte? Denn auch unsere Reise Freunde 500 km nördlicher haben Regen. Jetzt wäre eigentlich Trockenzeit.
Das Wetter bleibt wie es ist, wir fahren weiter nach Morelia, wo auf unserem Parkplatz Karusselle aufgestellt werden, aber natürlich finden wir doch ein gutes Plätzchen für die Nacht. Der kleine Park verwandelt sich bereits in die Weihnachts Geschichte.
So
10
Dez
2023
So nun aber auf nach Patzcuaro, haben wir doch von verschiedenen Reisenden nur Gutes von diesem Pueblo Magico gehört. Die Nationalstrasse, mautlos ist super gut.
Wir erreichen den kleinen Hafen von Patzcuaro, zahlen eine kleine Gebühr für's Parken, übernachten ist hier nicht gestattet und schauen uns das Treiben an. Mexikanische Touristen drängen sich auf eines der zahlreichen Schiffe um die kleine Insel zu besuchen. Wir lassen es und fahren nach einer Stunde weiter in ein wunderschön gestaltetes deutsches Restaurant, wo Alois sich eine Haxe gönnt.
Wieder zurück im Pueblo Magico stellen wir uns auf einen Campingplatz.
Am Samstag, das Wetter ist heute strahlend schön, geht es mit dem Colectivo rein ins Zentrum. Marktstände rund um uns herum. Ein Einheimischer erklärt uns, dass die Markthalle neu gebaut wird und während dieser Zeit findet der tägliche Markt auf einem der Dorfplätze statt. Aber die anderen ganzen Stände im Städtchen seien nur heute hier.
Der Zocalo ist wunderschön und weihnachtlich gestaltet.
Zurück zum Camping geht es mit dem Taxi, denn wir wissen echt nicht, welcher der zahlreichen Colectivo in unsere Richtung fährt.
So
17
Dez
2023
Auf der Weiterfahrt passieren wir das Bergdorf Cheran, welches vor ein paar Jahren die korrupte Obrigkeit samt Polizei aus der Gemeinde verbannt hat und sich seither selber verwaltet, inkl. Privatpolizei. Es scheint zu klappen, denn nun herrscht Ruhe hier, es finden anscheinend keine Gewalttaten und Unregelmässigkeiten mehr in diesem schönen Flecken statt.
Da wir noch gerne Bremsbeläge, als Ersatz bei uns führen würden, fahren wir in Zamora in der Fiatgarage vorbei. Wunderbarerweise holt der Herr diese aus dem Ersatzteillager und eine Viertelstunde später sind wir auf dem Weg nach Santa Elena.
Zwischenstopp in La Barca, wo wir uns im Restaurant Perla Negra verwöhnen lassen. Das Wetter ist bereits wieder wie gehabt und wir sind froh, als wir schliesslich über die Lochstrasse in Santa Elena bei Charly eintreffen.
Am Dienstag machen wir uns zusammen mit den anderen Campingtouristen, Charly und Denise auf, in ein Restaurant um die bekannte Spezialität Birria zu essen.
Zurück auf dem Camping, werden wir von einem Deutschen gefragt:" Habt ihr Probleme mit der Achse? Euer linkes Rad ist sehr schräg." " Hatten wir vor 2 Jahren." Schauen unter das Auto und erschrecken ziemlich. "Ups, sieht aber gar nicht gut aus. Dabei waren wir doch vor ein paar Tagen noch in Zamora bei der Garage und hätten da vielleicht Hilfe bekommen." Der Mechaniker, der uns die Achse vor 2 Jahren gerichtet hat, meinte damals, dass wir dieselbe verstärken sollten, da das Richten die Achse zusätzlich schwächt. Aber wir hatten es anno dazumal "eilig" weg zu kommen und nun haben wir halt das " Weihnachtsgeschenk".
Bei der Suche nach einem Mechaniker stellt sich heraus, dass das Richten und verstärken sehr gut möglich sei, jedoch erst Ende Januar. Jetzt heisst es halt Pause machen und Tee trinken. Das Wetter ist wieder strahlend schön und die Temperaturen angenehm.
Fr
22
Dez
2023
Wir fahren nochmals ins 80 km entfernte Zamora. Vielleicht können die uns mit unserem Achsenproblem schneller helfen.
Eine neue Achse ist im Moment nicht lieferbar, dauert also über einen Monat. Einer der Direktoren bringt uns zu einem Mechaniker, der versuchen wird die Achse grade zu machen. Flosol will die Achse runternehmen und hinbringen. Wir beziehen ein Hotel.
Zamora zeigt sich auch in weihnachtlichem Glanz. Wir verbringen 2 Tage in bester Hoffnung.
Dann wird uns mitgeteilt, dass sie sich doch nicht trauen, diese zu bearbeiten, da sie brechen könnte und empfehlen uns nicht mehr zu fahren.
Alois teilt ihnen mit, dass wir dies auf eigenes Risiko machen, fahren sehr vorsichtig über die Topes, über die gut ausgebaute Autobahn und erreichen glücklich wieder den RV Park in Santa Elena.
Charly setzt alle Hebel in Bewegung und telefoniert in der Gegend herum, damit uns eventuell schneller geholfen wird, als erst Ende Januar.