Mo
04
Mär
2024
Nach einer unruhigen Nacht mit bösen Träumen, stocken wir bei Walmart unsere Vorräte auf und besuchen den Waschsalon.
Dann verlassen wir Brawley und wenden uns gegen Osten. Wir passieren eine Sandwüste mit riesigen Dünen, die von Buggis befahren werden. Der Sand wird vom Wind durch die Gegend gewirbelt.
Schliesslich erreichen wir den Colorado River, der Kalifornien von Arizona trennt. Wir stellen uns ans Wasser. Es gibt hier Bänke, Toiletten, Strom wer es will und das alles für gratis, wie uns ein Camper bestätigt.
In der Nacht stürmt es immer noch heftig. Am anderen Tag ist es windstill und einfach nur herrlich.
Andere Camper kommen an, fragen uns ob es hier free sei? Er meint:" Auf der Kalifornischen Seite, ennet der Brücke koste das campen nämlich 15 Dollar. Arizona ist einfach gut."
Mi
06
Mär
2024
Nochmals ein paar Kilometer durch Kalifornien, dann über den Colorado River und wir sind endgültig in Arizona.
Auf den nächsten 200 km erscheint das Symbol des Motors auf dem Armaturenbrett, oh gar nicht gut. Aber das Auto reagiert ganz normal, mit Ausnahme, dass der Tempomat sich nicht einschalten lässt.
Alois versucht mittels der Youtube Tipps, das Motorenzeichen zum Verschwinden zu bringen. Aber erst nach dem Abhängen der Batterie ist das Zeichen weg.
Beim nächsten Versuch den Tempomat in Betrieb zu nehmen, kommt wieder das Motorenzeichen. Das selbe Spiel mit dem Batterie abhängen und Alois lässt den Tempomaten, Tempomaten sein.
Phoenix die Wüstenstadt, wurde in den 1870er Jahren, auf Indianergebiet, von 300 Farmern gegründet. Zur Zeit ist es eine der schnellst wachsenden Städte der USA mit 1.7 Millionen Einwohnern.
Wir schauen uns das schön gestaltete Naturhistorische Museum an.
Danach fahren wir noch mal quer durch die weitläufige Stadt, hat uns doch ein Marines den Tipp gegeben, uns den Botanischen Garten bei den Red rocks anzusehen . Der Columbianische Künstler Fernando Botero, dessen Meisterwerke wir bereits im Zentrum von Medellin bewundern durften, stellt hier ebenfalls 2 Skulpturen aus.
Wir übernachten nochmals beim Casino.
Do
07
Mär
2024
Unsere Fahrt geht weiter nach Tucson. Der Himmel sieht immer bedrohlicher aus und bei unserer Ankunft gewittert es zuerst heftig, dann lässt sich der Regen ein und wir bleiben im Womo. Die Temperatur ist am Nachmittag auf 10 Grad gesunken, brrr.... Zum Glück haben wir eine Heizung.
Wunderbare Gelegenheit die Produktion von Zigaretten zu starten.
Fr
08
Mär
2024
Auf dem Weg nach Tombstone möchten wir unser Propangas auffüllen lassen. Die Heizung braucht doch ziemlich viel Energie.
An 2 Stellen klappt es nicht. Das heisst, sollte es weiterhin nicht gehen, werden wir wohl noch schneller wieder nach Mexiko zurück kehren, denn ohne Gas geht bei uns gar nichts.
Kaum stehen wir auf dem Parkplatz in Tombstone hören wir eine Schiesserei in der Ortschaft.
Wir sind froh um unsere Winterjacken, ist es doch wirklich frisch. Wir besichtigen das Städtchen, kehren in unser Häusschen zurück, kochen selber und wickeln uns dann in dicke Decken ein, gilt es doch Gas zu sparen.
Von 2 Seiten erfahren wir, dass das Gas tanken auch bei ihnen nicht so leicht geklappt habe, ok wir probieren es weiter.
Sa
09
Mär
2024
Am Samstag sehen wir uns die Wildwestshow an. Richtiger Klamauk, aber die Amis fanden es köstlich.
Nochmals zurück zum RV mit dem Gas, denn Alois will es mit der rausnehmbaren Flasche probieren, es klappt. OK, jetzt haben wir wieder für 10 Tage Energie.
Nun aber weiter nach Bisbee, der Minenstadt, wo vor allem Kupfer abgebaut wird.
Es ist Samstag Nachmittag und die Parkplätze gut belegt. Doch wir haben nach einmal rumkurven Glück und können uns irgendwo an den Rand stellen.
Das Städtchen ist wirklich eine kleine Sehenswürdigkeit. Nach der Besichtigung und dem Kaffee, schauen wir in die Tiefe und fahren weiter.
Entlang der Mexikanischen Grenze, gut sichtbar, die Mauer, wenden wir uns schliesslich wieder gegen Norden und nächtigen in Sierra Vista, wo wir vom Walmart weggeschickt und 50m weiter ein gutes Plätzchen finden.
Mo
11
Mär
2024
Am Sonntag fahren wir weiter gegen Norden. Wir haben morgens um 8 Uhr jeweils gerade mal 2- 4 Grad. Unsere Freunde weiter nördlich, in Albuquerque fahren im Schneesturm, da haben wir es ja direkt gut.
An manchen Orten sollte man besser nicht aussteigen. Die Akaziendornen dringen durch den Gummi der Crocks. Die Postkästen passen sich platzsparend langsam an die Europäischen an.
In Safford machen wir bei Denny's Rast, geniessen das Seniorenmenue, das wirklich weich gekocht ist. Nichts desto trotz fällt mir eine Krone raus, ups, zum Glück habe ich sie nicht verschluckt.
Wir fahren durch's Apachenland, bis wir Globe erreichen, wo wir uns zum Apachencasino stellen.
Di
12
Mär
2024
Um 09.00 Uhr stehe ich am Tresen beim Zahnarzt. "Heute haben wir keine Zeit. Sie können für morgen um 10.00 Uhr einen Termin haben". Ich nehme die Formulare, die ich alle ausfüllen soll, mit. Danach fahren wir ziellos durch die Ortschaft um irgendwas zu finden, was wir nicht suchen,
Einmal ist uns die Strasse zu steil, umkehren und auf die andere Seite von Globe.
" Da gibt es Gas, wollen wir nochmals probieren, die festangeschlossene Flasche füllen zu lassen?" Schon stehen wir vor der Ladestation. Der Angestellte findet hinten im Büro den passenden Adapter und befüllt die Flasche. " Wo können wir diesen Adapter käuflich erwerben?", fragt Alois. " Oh, den brauchen wir hier, aber vielleicht haben wir noch einen. Kommen sie mit." Tatsächlich gibt es noch einen, den wir für 69 Dollar erwerben.
Weiter hinten, etwas ausserhalb von Globe gibt es das Besh-Ba-Gowah Museum. Sehr schön gestaltet wird uns das Leben und Wirken der Indios erklärt.
Ein rundum erfolgreicher Tag.
Di
12
Mär
2024
Nach dem Zahnarztbesuch, bei dem er mir einen Behandlungsplan mit Wurzelbehandlung erstellen wollte, und ich mit dem wieder einsetzen der Krone zufrieden und um 168 Dollar ärmer geworden war, fahren wir weiter.
Wir passieren den sehr grossen Roosewell Stausee. Hier stehen ist nur möglich mit einem Permit, dass wir in der gleichnamigen Stadt, die viele Meilen hinter uns liegt, erstehen müssten, also weiter.
Das Motorenzeichen leuchtet wieder, diesmal ohne unser Zutun und das Wegmachen funktioniert nicht mehr. Auch zieht unser Womo nicht mehr so gut, sobald es bergan geht. Nicht so ein gutes Gefühl beim Fahren.
Im Coconino National Forest gibt es auf 2000 m.ü. M noch Schneereste und die Temperaturen sinken unter 10 Grad.
Wieder auf 800 m sind die Temperaturen angenehmer, wenigstens solange die Sonne am Himmel steht.
Mi
13
Mär
2024
Am Vormittag besuchen wir bei Sonnenschein, den imposanten vor Jahrhunderten in den Felsen gebauten Komplex im grandiosen Canon. Wasser gab es natürlich auch, was ziemlich mühselig in die Höhe gebracht werden musste, aber gut geschützt und getarnt waren die Indios auf jeden Fall.
Kaum sind wir wieder auf der Strasse zieht sich der Himmel zu. Wir nehmen Kontakt auf mit Jürgen und Andrea, die jetzt im 50 Meilen entfernten Flagstaff sind. Wir möchten uns in Sedona treffen. Eine halbe Stunde später bekommen wir von ihnen Bescheid, dass sie in einen Blizzard geraten seien, nach 5 Minuten 5 cm Schnee auf der Strasse liege und sie auf einem Parkplatz stehen bleiben würden um abzuwarten, bis das Unwetter vorbei sei.
Wir befinden uns derweil im Kriechgang auf den letzten Kilometern vor Sedona. Ein bisschen Regen, aber nicht mehr. Anscheinend haben auch einige andere die gleiche Idee wie wir. Faszinierend die roten Felsen rund um die Stadt, aber an parken ist nicht zu denken. Der Stellplatz ohne nichts kostet 35 Dollar, wir verzichten und verlassen die Stadt wieder Richtung Süden, nach Cottonwood, wo wir uns kurz vor der Stadt zu einigen anderen Campern und zeltlern stellen.
Do
14
Mär
2024
Am Morgen 1 Grad. Die mit den Zelten haben unser uneingeschränktes Mitleid.
Wir fahren in die Stadt, erledigen die Wäsche, ent- und versorgen, ergänzen unsere Vorräte und fahren wieder zurück auf unser Plätzchen auf dem freien Feld.
Andrea und Jürgen umrunden per pedes die Felsen in Sedona. Wir finden es zu kühl. Später bereits in der Dunkelheit, bekommen wir den Anruf von unseren Freunden, dass es morgen regnen soll und sie wohl auch nach Cottonwood kommen werden.
Regen!!!!! Es beginnt bereits langsam zu nieseln. Wir stehen im Sand. Bei Nässe werden wir die nächsten Tage nicht von hier wegkommen. So schnell haben wir noch nie zusammengepackt um diesen Platz zu verlassen.
In Old Cottonwood stellen wir uns auf einen Parkplatz, schauen uns die hübsche Mainstreet an, fast alle Restaurants und Kaffees sind bereits geschlossen. Zurück beim Womo unterhalten wir uns eine halbe Stunde mit unserem Nachbar, der im Auto schläft und ebenfalls die I Overlander App benutzt. Er kommt aus Texas, da sei alles viel billiger als in Arizona. Er ist auf dem Weg zum Gran Canon wo er für die nächsten Monate Arbeit hat.
Fr
15
Mär
2024
Tatsächlich regnet es während der ganzen Nacht und das schlechte Wetter hat sich anscheinend festgesetzt.
Andrea und Jürgen treffen ein. Bei einem feinen Kaffee im kleinen Zentrum gibt es viel zu Erzählen. Es regnet mehr oder weniger den ganzen Tag.
Meine Krone liegt plötzlich erneut in meiner Hand. Wir suchen einen Zahnarzt in der Stadt. Es gibt fast ein Dutzend. Da es jedoch Freitag Nachmittag ist, sind bereits alle Kliniken geschlossen. Wir kehren unverrichteter Dinge zurück. Andrea gibt mir den Tip, die Krone notfallmässig mit Zahnpasta rein zu setzen. Es funktioniert für's Erste.
Abends besuchen wir die Pizzeria, die anscheinend die beste in ganz Amerika sein soll. Wir warten fast eine Stunde bis wir unseren Tisch bekommen. Hmmm..... es ist wahr, die Pizzen sind ganz toll.
Bei unserer Rückkehr zum Womo ist unsere Truma Heizung ausgestiegen. Ups, das wird wohl eine sehr kalte Nacht. Wir schauen, wo es eine Truma Service Stelle gibt, ( Phoenix), laut Wetterprognose, soll es in 2 Tagen wärmer werden, was uns beruhigt und nehmen die Diesel Standheizung in Betrieb.
Jürgen kommt rüber und gemeinsam studieren die Männer bei youtube was zu machen sei bei dieser Fehlermeldung. Nach dem resetten nimmt die Truma wieder ihre Arbeit auf. Danke Jürgen, du bist im richtigen Moment am richtigen Ort. Jürgen meint lapidar:" Resetten ist bei Computerzeugs immer gut."
Sa
16
Mär
2024
Eine Hand wäscht die andere. Das Auto von unseren Reisebegleitern macht am Morgen keinen Wank. Ueberbrückungskabel raus und schon schnurrt er wieder wie gehabt. Andrea:" Nun sind wir quitt."
Wir ver- und entsorgen. Lassen unsere Gasflasche befüllen, währenddessen suchen unsere Freunde einen neuen Platz für die nächste Nacht.
Dann ein paar Kilometer ausserhalb von Cottonwood Besichtigung der Yavapai Apachen Ruinen Tuzigoot. Diese Indios haben sich einen Wohnort mit Superaussicht ausgesucht. Einiges wurde rekonstruiert, damit wir uns ein noch besseres Bild des damaligen Leben machen können.
In der Nähe gibt es die historische Stadt Clarkdale mit der Eisenbahn, mit der man eine 4-stündige Fahrt durch die Canons machen könnte. Das wollen wir nicht.
Doch das Städtchen ist klein und friedlich, mit mehreren Museen und Restaurants. In einem läuft laute Live Rockmusik und die Besucher fast alle in unserem oder noch betagterem Alter die sich amüsieren.
Verschiedene Polizeiautos stehen vor dem Posten, von alt bis ganz gross und modern.
Wieder zurück in Cottonwood stellen wir uns auf den grossen Parkplatz zu den Sportanlagen, wo wir eine ruhige Nacht verbringen.
So
17
Mär
2024
Am Morgen strahlt wieder die Sonne vom Himmel. Wir besorgen uns frisches Gas und fahren danach in die Berge.
Jerome das kleine charmante Dörfchen, das am Berghang liegt schauen sich Andrea und Jürgen an, währenddessen wir uns die Geisterstadt mit der Goldmine näher betrachten. Eindrücklich, die gut erhaltenen Gebäude und Einrichtungen geben einen Einblick in vergangene Goldgräberzeiten mit all ihren Mühsalen, zum Zahnarzt möchte ich da wirklich nicht. Die letzte Frau hat bis zu ihrem 105. Lebensjahr hier gelebt, um dann noch 3 Jahre in Prescott im Altersheim zu verbringen.
Schliesslich fahren wir über 2100m und könnten eine Schneeballschlacht veranstalten. Wieder unten in Prescott treffen wir uns im Cracker Barrel, geniessen ein gemeinsames Mittagsmahl, bevor sich unsere Wege trennen.
Jürgen und Andrea wollen Richtung Gran Canyon, wir wenden uns gegen Westen auf die Route 66.
Di
19
Mär
2024
Zuerst gegen Norden, dann sind wir auf der historischen Route 66. Weit wollen wir nicht mehr fahren. Wir stellen uns für die Nacht auf einen ruhigen Platz etwas abseits der Strasse. Das einzige was wir von Zeit zu Zeit hören ist die Bahn, die mit dem unverkennbaren Tuten irgendwo für uns unsichtbar vorbei fährt.
Wir passieren Seligman, genehmigen uns bei Lilo einen Kaffee, ich erstehe für mich eine Tasse, fahren weiter und nebst dem Motorenzeichen, leuchtet nun auch das Batteriezeichen.
Zwischen Seligman und Kingman gibt es einen tollen freien Stellplatz. Das Gatter muss hinter einem wieder geschlossen werden, damit die Kühe, die wir nicht sehen, nicht das Weite suchen.
Eine weitere ruhige Nacht erwartet uns. Endlich ist auch das Wetter etwas beständiger und nachts fallen die Temperaturen nicht mehr unter 10 Grad.