Mo
08
Jun
2020
An einem See stellen wir uns, seit unserer bis jetzt 3-monatigen Reise durch die USA zum ersten Mal, auf einen Zahlcamping für 15 Dollar.
Nach einem wunderbar schönen farbigen Sonnenuntergang kracht es mal wieder am Himmel. Wir sind froh unser Womo um ein paar Meter nach vorne gesetzt zu haben, wo es nicht so matschig zu werden droht.
Am Morgen dann erreicht uns die Nachricht von Seabridge, dass ihre Beharrlichkeit (steter Tropfen höhlt den Stein) bei Grimaldi Line für uns Kunden endlich Früchte trägt. Wir werden fast unsere ganze Vorauszahlung für die Ueberfahrt als Passagiere zurück bekommen, was für tolle Neuigkeiten. Herzlichen Dank Seabridge.
Nun aber auf nach Bismarck, wo wir nicht die Stadt, sondern den Abraham Lincoln State Park anpeilen. " Wollt ihr im Park campen?" werden wir von der jungen Rangerin am Eingang gefragt. " Ja wenn das geht." " Habt ihr reserviert?" " Nein, wir kommen ganz spontan." " Kein Problem, das kostet dann 17 Dollar mit Parkeintritt." Ein guter Preis, vorallem wenn man bedenkt, dass wir hier im ältesten State Park von North Dakota auch das Visitor Center mit dem Museum, das rekonstruierte Indianerdorf und die Fortanlagen von aussen und innen besichtigen können. Das Haus vom General Custer werden wir uns morgen ansehen.
Es stehen noch ein paar andere Camper am Fluss, wo uns ein schöner Stellplatz zugeteilt wurde. Nun verbringen wir die nächsten Stunden damit uns mit einem echten Luxusproblem zu befassen: Wie und wo verbringen wir den geschenkten Monat in den USA? Sollen wir direkt nach Westen, nach Osten oder nochmals nach Südwesten? Karten werden studiert, Routen studiert, Sehenswertes studiert und schliesslich stellen wir fest, dass wir uns doch noch das wiedereröffnete Las Vegas, den Yosemite Nationalpark und vorallem die Strassen von San Francisco ansehen möchten, bevor es der Küste entlang nach Norden geht. Also morgen mit Elan zurück nach Südwesten.
Sa
13
Jun
2020
Wir haben uns ja entschieden nach Las Vegas zu fahren, was wir auch machen, nachdem wir uns das 2. grösste historische Haus, nämlich das von General Cutter, in North Dakota genauestens angesehen haben.
Danach sind die ersten 1200 km noch ziemlich wie gehabt. Wir haben die Strasse fast für uns alleine. Ausser dem Wind, der uns mal von hinten, mal von der Seite und mal von vorne entgegenbläst, was das Fahren ziemlich anstrengend macht, waren die 2x 600 km ziemlich entspannt.
Die Schulbusse stehen nach wie vor in Reih und Glied in den Depots, da es in ganz USA seit dem Lock Down keinen Schuluntericht und keinen Kindergarten mehr gibt und das bleibt auch so bis im September, wenn das neue Schuljahr startet.
Dann gibt es immer mehr Verkehr. Es ist als ob jemand Achtung Fertig Los gesagt hätte. Alois:" Wo kommen bloss all die Autos und LKW's her, da wünsch ich mir doch glatt das "stay at home zurück"." Das gemütliche Fahren ist vorbei. In den USA gibt es auch keine speziellen Geschwindigkeitsbeschränkungen für die grossen Laster oder die riesigen Trailer. Höchstens wenn die Strasse sehr abschüssig oder kurvig ist und das ist in den USA eher die Ausnahme. Die Strassen sind nämlich zumeist so schnurgerade wie die Grenzen zu den einzelnen Staaten. Auf den Autobahnen gilt generell 80 ml was 128 km und auf den Landstrassen 65 ml was 104 km entspricht und sie geben gerne so 10% dazu. Alois:" Wer hat da gesagt in den USA ist entspanntes Fahren angesagt?" " Ja und es sind auch nicht, wie wir es vom Film und Fernseher kennen, Sheriffs irgendwo hinter Büschen versteckt, die die Verkehrssünder sofort mit Tatü verfolgen. Wird mal einer kontrolliert, wartet ein Polizeiauto immer auf ein zweites, bevor die Sheriffs aus dem Auto steigen.
In den ersten 3 Monaten USA konnten wir die Afro Amerikaner an einer Hand abzählen, denen wir begegnet sind, jetzt sind sie wieder da, denn viele von ihnen fahren Lastwagen.
Nachdem wir die selben 5 Staaten durchfahren haben wie auf dem Weg nach Norden, wenn auch nicht alles auf gleicher Strecke, erreichen wir Las Vegas. Die einst verlassenen Strassen sind belebt und es herrscht das pure Leben, Freude herrscht. Und schwitzen tun wir auch bei fast 40 Grad.
Di
16
Jun
2020
Es ist heiss, also wird erstmal ein Coiffeur angepeilt, der die Wolle vom Kopf entfernt. Wir fühlen uns bereits ein bisschen besser, doch so richtig wohl ist uns lediglich in den Hallen drin. Diese Höllenhitze jetzt an die 40 Grad, hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass Las Vegas so boomt, denn bist du erst mal drin in den angenehm klimatisieren Spielhöllen packt es dich auch schon.
Es sind riesige Hallen mit Himmeln und Brunnen, etc. Rom. Venedig, Paris, Spanien und noch vieles mehr ist vertreten. Draussen Wasserspiele mit Musik, Felsen, etc.........und natürlich die Altstadt von Vegas, da geht es zum Teil noch richtig nostalgisch zu und her, Eintritt in die Freemont Strasse erst ab 21 Jahren und kontrolliert. Aber am Ende sind die Hallen doch auch nur voll mit den lockenden Slotmaschinen.
Alois besucht den Apple Store, wo nicht nur strenge Corona Regeln gelten, sondern auch sehr kompetente junge Leute am Werk sind, die sein 6 Jahre altes I-Pad wieder zum Leben erwecken.
Bei den Slotmaschinen tragen nur wenige Masken, ist ja auch schwierig, wenn man raucht, was hier erlaubt ist, aber an den Black Jack-, und Roulettetischen gilt Maskenpflicht.
Es sind zwar nicht Menschen da aus allen Ländern. Deutsch hört man zum Beispiel nirgends, aber alle Kulturen sind vertreten. Es ist für unsere Begriffe schon ziemlich voll, aber andere berichten uns von Geschiebe und Gestosse. Wir mögen es so wie es jetzt ist, zwar ist noch lange nicht alles geöffnet, aber das Parken mit unserem Wohnmobil ist sogar direkt vor dem Cäsar's Palace kein Problem. Für die Nacht parken wir um und stehen so mit unserem Camper immer noch total zentral und erst noch gratis, was uns ansonsten 30 Dollar kosten würde, pro Nacht.
Einen Miniprotest haben wir am Abend dann auch noch gesehen. Etwa 20 Leute haben sich mit Plakaten auf dem Strip gezeigt und wurden alsbald von 3 Polizeiautos, 2 Motorrädern und einem Kastenwagen umzingelt. Ansonsten
Gespart haben wir dann doch nichts, verdient erst gar nicht, denn wie gewonnen so zeronnen, aber so geht es nun mal, wenn man auf den Jackpot aus ist.....die Gier, die Gier.
Am einen Tag gewonnen, aber andern verzockt.
Bevor wir Las Vegas verlassen, besuchen wir eine Laundry, denn geschwitzt haben wir beim Schlafen im Wohnmobil ganz gewaltig. Im Koreanischen Restaurant stärken wir uns mit einem leckeren Tischgrill, Kimschi gibt es natürlich auch.
Und dann geht es los Richtung San Francisco.