Frühmorgens fliegt mein Dachfenster, das ich einen Spaltbreit geöffnet habe in Gänze auf. Zum Glück hält es noch an der Verankerung. Schnell schliessen und den Satelliten runterlassen. Weiterschlafen.
Der Sturm entspricht ungefähr unserem europäischen Föhnsturm, grosser Unterschied: Bei Föhn ist der Himmel klar und die Weitsicht umso besser.
„ Willst du wirklich bei diesem Sandsturm weiterfahren, ist das nicht gefährlich?“ „ Nein, nein, so schlimm ist das nicht.“ Also weiter. Auf den nächsten 130 km durch die Steinwüste, Begegnung mit einigen Bautrupps, einigen Lastwagen (einer klatscht uns frischen Teer ans Womo) und verschiedenen Kamelherden.
„ So ein schöner Kontrollposten, den möchte ich gerne festhalten.“ „ Tust du ihn auf den Blog, werden wir im Kittchen landen.“ „ Dieses Risiko gehe ich ein.“
Nun sind wir all unsere kopierten Fiches los. Also zwischenstoppen und neue produzieren. Ein Sahouri mit seinem Esel sieht uns von weither, kommt an, fragt uns ob wir ein Problem hätten und holt sich eine Zigarette ab, bevor er wieder irgendwo in der Wüste verschwindet.
Nach weiteren 20 Kilometer erscheint wie eine Fatamorgana eine Stadt vor uns. Sehr modern, sehr viele Neubauten und ein superbreiter Boulevard mit Strassenlaternen. Ein Leuchtturm mitten in der Stadt( weit weg vom Meer, nachts ist er tatsächlich in Betrieb), viele Strassencafes und Läden. Es ist Boujdour.
Der ummauerte Campingplatz liegt etwas ausserhalb von Boujdour. „ Auf so einem Campingplatz ist es langweilig. Du siehst nicht viel und bist weit weg vom Geschehen.“ „ Schon aber dafür stehen wir ein bisschen windgeschützt und sowieso brauchen wir Frischwasser.“
Die Flecken auf dem Fotoapparat vermehren sich. Alois: „ So geht das ja wirklich nicht mehr, ist einfach schade.“ Er holt die alte, schwere Kamera, die zwar gleichfalls Macken hat hervor, reaktiviert diese und nun müssen wir mit dieser üben, damit wir sie wieder in den Griff kriegen.
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