Marvao und ruhiges Plätzchen am Stausee

Elvas ist schön, aber es gibt noch viele weitere schöne Orte im Alentejo.

 

Die Strasse ist zum Teil recht schmal und nach einigen Kilometern soll es etwas geben, wo es mit unserem 3.20 m hohen Camper kein Durchkommen gibt. Umdrehen oder weiter? Wir fahren weiter. „ Da ist er ja, der kleine Tunnel.“ Beratschlag hin und her. „ Geh nach vorne und rufe, wenn es nicht gehen sollte.“ „ Ich sehe das doch nicht.“ „ Soll ich gehen und du fährst?“ Natürlich marschiere ich durch den Tunnel, sehe die Versuche der anderen Verkehrsteilnehmer und würde am liebsten die Augen schliessen. Mach ich dann doch nicht und siehe da, es klappt ohne einen Kratzer.

 

Vorbei an weiteren hübschen Städtchen mit Burgen auf Hügeln schrauben wir uns schliesslich hoch bis nach Marvao. Stellen uns auf den extra für Wohnmobile hergerichteten Platz, geniessen die Aussicht von hier und erklimmen dann das Städtchen mit seiner riesigen Festung. Wenn man es nicht mit eigenen Augen sehen täte, würde man es nicht glauben. Durch die schmalen Gässchen fahren tatsächlich Autos. Da heisst es dann nur noch, stell dich in einen Hauseingang, sonst geht gar nichts mehr.

Die Festung ist wirklich riesig. Für 1.50 Euro dürfen wir rein und alles anschauen. Alois:“ Wie die wohl die ganzen Steine hier rauf geschafft haben?“ „ Mit Muskelkraft und vermutlich im Frondienst.“

 

Nach dem leckeren Mittagessen, ich wiederum Schwein mit Muscheln und Kartoffeln kehren wir gesättigt und zufrieden zum Camper zurück. Wohnmobil steht dicht gedrängt an Wohnmobil. Ich: „ Auf Kuschelcamping steht mir nun ganz und gar nicht der Sinn, lass uns von hier wegfahren.“ „ Ich will aber nicht, bin müde und sowieso ist nach vorne ja eine tolle Aussicht:“ Ich setze mich durch. Wir fahren.

 

Nähe Nisa, im Naturschutzgebiet am Stausee gibt es einen Wohnmobilstellplatz. Nach einer halben Stunde sind wir am Ziel. Siehst du hier gibt es bedeutend mehr Platz und absolut kein kuscheln. Man kann sich auf den befestigten Platz mit bester Sicht auf den See stellen oder auch ein bisschen weiter unten, via Piste direkt an den See. Dort stehen verstreut bereits andere Mobile. „ Lass uns hier auf dem befestigten Platz bleiben, vielleicht regnet es ja morgen und wir kommen von da unten nicht mehr weg.“ Alois möchte das nicht, lässt sich aber von mir überreden.

 

Wir können auch hier Adler, Reiher, Störche und viele kleine Vögelchen beobachten. In der Nacht zwitschert es immer noch, müssen Nachtigallen sein. Habe solch schönes Konzert bis anhin nur in Banovci/ Slowenien gehört.

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