Ueber die Berge

Um 1.30 Uhr, die Böen sind bei 19 Grad immer stärker geworden und die riesigen Palmen um uns rum knacksen verdächtig, lässt sich Alois erweichen, die wohl schönste Kulisse auf unserer Reise zu verlassen und einen Parkplatz mit niedrigen Bäumen anzusteuern. Ich:  " Direkt vor uns liegt eine tote Ratte." Alois leicht entnervt:" Muss ich jetzt nochmal umparken?" " Nein, natürlich nicht, ich sag's ja bloss." Dank den Stützen rüttelt es im Camper drin nur mässig und Ruhe kehrt ein.

 

Was machen wir denn nun? Es soll in den nächsten Tagen auf dieser Seite der Küste mehr oder weniger regnen, auf der anderen Seite nur zwei Tage. Den Stromboli sehen wir nicht mal mehr ansatzweise und der Sturm scheint sich auch nicht zu legen. Alois:" Wir müssen jetzt schauen gehn, ob die Palmen am Parkplatz noch stehen." " Bitte nicht, das würde bedeuten, nochmals ganz rum um Tropea zu kurven, denn zurück geht ja nicht."

 

Wir schauen uns auf Google maps eine Strecke aus, die relativ gerade an die andere Küste führt. Mal schmal, mal breit aber immer kurvig, leitet uns das Navi in die Berge. Erstaunlich viel Verkehr auf den Strassen. Alois." Wir sind wohl eine Stunde zu früh unterwegs."

 

Wir durchqueren eine landwirtschaftlich gut bewirtschaftete Hochebene, fahren durch Vibo Valentia mit seiner Burg, kommen wieder runter auf 135 m ü. Meer, wo kein Lüftchen weht und dann in Vazzano ein Verbotsschild mit dem Hinweis "Strada chiuso". Da ist guter Rat teuer. Wohin sollen wir uns denn nun wenden? Die Tante aus dem Navi bietet uns keine andere Strecke an, also Augen zu und durch.

 

Die ersten Kilometer kein Problem, vereinzelte Fahrzeuge sind ebenfalls hier unterwegs. Wir lassen, wie immer wenn irgend möglich, einen eiligen Fahrer vor. Einen Kilometer weiter dann ein "Achtung Gefahr" Schild mitten auf der Strasse. So, so wir wollen bereits drum rum fahren, da sehen wir den Ueberholer von vorhin auf einem Seitensträsschen, eher Piste stehen. Er steigt aus, ruft uns zu, die Strasse sei geschlossen und wir sollen ihm folgen. Ich: " Der könnte uns auch in einen Hinterhalt lotsen." Alois: " Mal sehen." und fährt ihm nach. Abenteuerlich, aber gut erreichen wir wieder die Strasse. Unser Vorfahrer winkt uns zu und weg ist er. Herzlichen Dank. Alois meint:" Hätten wir ein Bimobil, würdest du sagen, Gottseidank, hier wären wir sonst nie durchgekommen." " Ja, ja wir haben ein tolles Womo."

 

Wieder hoch auf 800m.ü.M. und dann runter nach Soverato ans ionische Meer. Der beschriebene Stellplatz ist nicht anfahrbar, Baustellen.

 

Also weiter der Küste entlang nach Isca Marina wo wir uns auf einen Parkplatz am Strand zu einem Deutschen Pärchen gesellen, das ebenso wie wir seit 2012 im Womo lebt und ständig unterwegs ist. Der Gesprächsstoff ist vorprogrammiert.

 

Es ist um 21 Uhr immer noch 20 Grad warm und windstill. War wohl eine gute Entscheidung.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    eva (Freitag, 01 Dezember 2017 14:24)

    hallo,
    kotz, kotz, ich hasse kurven und berge,
    lieber ihr als ich !!
    gute reise u.lg.eva