Schön stressig

Das Tor ist offen und wir haben die glorreiche Idee den schönen Lago d'Iseo zu umrunden auf der Suche nach einem neuen Plätzchen am See.

 

Zuerst sieht das auch gut aus, irgendwann gibt unser Navi eine Höchstbreite von 2.00 an und eine Höhenbeschränkung von 3.00 m an. Auch die Tafeln an der Seite der Strasse machen die selben Angaben. " Bitte fahr da nicht rein." " Aber schau der Tunnel ist ja höher und breiter." Ein anderer Camper, der an der Seite steht, übrigens der einzige den wir auf dieser Strecke sehen, scheint ebenfalls zu studieren.

 

Die nächsten 6 km sind dann tatsächlich grenzwertig. Gegenverkehr gibt es auch noch. Wir kneifen die Pobacken zusammen, denn umkehren geht auch nicht. Ein Tunnel nach dem anderen und die schmale Strasse mit den überhängengenden Felsen geben uns den Rest. " Wenn das nur gut geht?" " Das mache ich nie mehr." " Schon wieder." Irgendwann sind wir dann durch, wäre eine Superstrecke gewesen, hätte man sie geniessen können." Ja, ja kann ich nur empfehlen, jedenfalls für Menschen die auf Nervenkitzel aus sind, ansonsten lieber lassen." Auf dem ersten Parkplatz erholen wir uns erstmal und begrüssen den Franzosen, der sich wohl gedacht hat, wenn die das schaffen, können wir das auch.

 

Auf der weiteren Umrundung ist es dann entspannt, aber wir finden keinen uns genehmen Platz zum Stehen, wir werden auch immer heikler, also weiter Richtung Como.

 

Unser Navi schickt uns mal wieder über eine schmale Strasse, die mit 3.5t angegeben ist. Schmal und kurvig. Tatsächlich kommt uns ein Kleinlaster mit grossen Steinen beladen entgegen. Er fragt uns völlig entnervt, ob wir Deutsche seien? " Schweizer." " Dann bleibt doch da, wo ihr hergekommen seid." Ganz langsam und mit eingeklappten Aussenspiegeln passiert er uns und schrammt dabei noch an der Leitplanke entlang. " Hätte der uns wohl gestreift, wären wir Deutsche gewesen?" " Keine Ahnung, aber er sah ja bereits ziemlich verbeult aus, deshalb macht ihm wohl eine Beule mehr auch nicht viel aus." Natürlich habe ich es wieder mal verpasst ein Foto zu machen, wie immer bei zuviel Action, eigne mich einfach nicht als Reporter.

 

Vorbei an Bergamo sind die Strassen wieder breit und voll, zum Teil zweispurig, einen uns genehmen Platz finden wir immer noch nicht und so fahren wir mehrheitlich im Stau bis Olginate, wo es einen sehr schönen Stellplatz direkt am gleichnamigen See gibt.

Gps. lat. 45.795101   long 9.41576   8 Euro inkl. alles

 

Wir sind kaputt, ferienreif, erholen uns nur langsam vom heutigen Tag und stellen fest, dass es uns im südlichen Italien, viel besser gefallen hat. 

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