Die Sessel werden hervorgeholt und gewaschen, damit wir es uns auf Deck bequem machen können. An der Sonne ist es viel zu heiss, alle suchen den Schatten.
Nathalia feiert ihren Geburtstag auf See und der Koch fertigt 3 Torten für die Passagiere und die Offiziere an. Das Happy Birthday wird auf viele Sprachen dargebracht.
Einmal hält der Frachter auf offener See für zwei Stunden an, aber weder ist der Kraftstoff ausgegangen, noch ist der Motor kaputt. Wir sollen einfach nicht zu früh in Conakry eintreffen. Der Mannschaft scheint Afrika nicht so ganz geheuer zu sein. Der Aufenthalt für das Entladen der Schrottautos soll möglichst kurz sein, sogar die Rettungsboote müssen abgeschlossen werden. Michael möchte sein Motorrad während dem Entladen bewachen, ihm wurde nämlich bei einer anderen Seefahrt schon mal Verschiedenes am Bike abgeschraubt, hoffentlich darf er das.
In den Innenkabinen ist es seit Tagen an die 30 Grad heiss und seit heute ist das Wasser aus der Leitung ebenfalls „sütig“ heiss, duschen nur noch kurz möglich, mit dem lauen Wasser aus der Leitung. Wir haben noch Glück, in unserer Kabine sind es 20 Grad und am Morgen haben wir auch angenehm temperiertes Wasser.
Michael meint: „ Lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen, ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.“ Dem Koch geht es schlecht, er muss in Conakry von Bord und nach Hause fliegen.
Ausser einigen wenigen Schiffen und einigen fliegenden Fischen, die ich irrtümlicherweise für kleine Vögel halte, sehen wir nur Meer, bis plötzlich zahlreiche Delfine erscheinen uns ein Stück begleiten und ihre Kunststücke vollführen. Was für eine Aufregung an Bord. Auch ein Fischreiher hat sich zu uns auf den Frachter verirrt und muss die nächsten Tage an Hunger und Durst leiden. Sogar einen Wal sehen wir kurz vor der Bucht in Guinea. Leider zeigt er seine Schwanzflosse zu kurz um fotografiert zu werden.
Morgen nun soll es soweit sein, dass wir nach 10 Tagen, zumindest mal wieder Land sehen, wenn wir es auch nicht betreten sollen.
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