Wir sehen und staunen. Die Brasilianische Fahne wird gehisst und wir warten auf den Lotsen und die richtigen Gezeiten. Wir fahren los wissen zuerst nicht so recht, wo hier der Hafen sein soll.
Der Lotse manövriert uns zwischen den Hügeln, vorbei an Glaspalästen, Vavelas, wunderbarer Natur, entlang von Strassen unter der riesigen 3.7km langen Brücke durch bis nach vorne in den Hafen von Velha. Mitten auf dem recht schmalen Gewässer unter Mithilfe von Lotsenbooten wird unser Frachter um 180 Grad gewendet, so dass wir mit der Nase meerauswärts an Pier angemacht werden können.
Heute werden wir zum ersten Mal nach 19 Tagen wieder richtigen Boden unter den Füssen haben und Alois und ich zum allerersten Mal den neuen Kontinent betreten.
Es dauert zwar seine Zeit bis die Papiere vom Kapitän fertiggestellt sind, aber um 18.00 Uhr dürfen wir von Bord, werden vom Agenten zum Zollgebäude geführt, wo wir genaustens protokolliert, fotografiert und begutachtet werden, bevor wir in die " Freiheit" entlassen werden.
Wir sieben sind sehr gut vorbereitet, wissen natürlich nicht wo wir hinwollen und so lassen wir uns von zwei Taxis an den Strand von Velha fahren, mit Sicht auf das Meer. Vitoria erkunden wir nicht zu Fuss. Die Taxichauffeuse organisiert für uns Sim-Karten.
Die Strandpromenade ist nicht sonderlich speziell, wir laufen dem Strand entlang, trinken in einer Strandbar einen Caipirinia und die weniger Geeichten schwanken dann ins Restaurant, wo wir ein leckeres Nachtessen zu uns nehmen.
Bezahlen können wir problemlos mit Dollars, wäre sogar in Euro möglich gewesen. Auch die Kreditkarte funktioniert, lediglich das Trinkgeld von 10%, das von den Kellnern mit Kugelschreiber auf die Rechnung geschrieben wird, gilt es in bar zu bezahlen. Im Einkaufsladen erhalten wir das Retourgeld in heimischer Währung. Die Umrechnung, von Barbara nachgerechnet, ist sehr exakt und korrekt.
Um 23.00 sind wir, ziemlich erschöpft von den ganzen Eindrücken des Tages zurück an Bord. Obwohl die ersten Schritte auf Amerikanischem Boden eher enttäuschend waren, haben wir es doch sehr genossen mal wieder von Bord gekommen zu sein und uns anderes Essen einzuverleiben.
Fotos von unserem Ausflug gibt es nicht, denn Vincenzo unser persönlicher Stewart hat uns dermassen Angst vor den diebischen Brasilianern gemacht und uns geraten nichts, aber auch gar nichts ausser etwas Geld in der Hosentasche mitzunehmen. Ich habe auf sein Anraten hin, sogar meinen Ehering abgenommen. Mireille meint:“ Was machen denn die anderen Touristen? Was sind wir doch für Memmen, dass wir Weitgereisten, uns dermassen einschüchtern lassen.“
Die Sim-Karten funktionieren nur zum Teil. Unsere stellt jeweils nach 200 MB wieder ab und wir müssen sie dann neu aktivieren. Das Guthaben ist sowieso recht schnell aufgebraucht, denn die Nachrichten kommen im Sekundentakt.
Erst um 17 Uhr am 14.November verlassen wir das wunderschöne Vitoria, das wir sicher nochmals mit dem Camper und mit mehr Zeit besuchen werden, denn was wir bei der Einfahrt und Ausfahrt in und aus dem Hafen gesehen haben war sehr imposant und eindrücklich, es muss sich um eine der schönsten Hafeneinfahrten weltweit handeln.
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