Meer, Meer, Meer und noch mehr Meer

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, oder auch nicht.

 

Am ersten Tag nach der Abfahrt von Paranagua fahren wir südwärts bis kurz vor Rio Grande. Da ankern wir für zwei Tage, ca. 40 km vom Land entfernt, ohne Sichtkontakt zu demselben. Ankern können wir, weil das Meer hier entlang von Brasilien nur gerade 50 m tief ist. Ankern müssen wir, damit wir nicht am Wochenende in Zarate eintreffen.

 

Macht aber eigentlich keinen Unterschied ob wir nun fahren oder ankern, denn es wird langsam aber sicher echt langweilig, zumindest mir. Die Menues kennen wir unterdessen auswendig. Pasta werden wohl die allermeisten der Passagiere für die nächsten Monate verschmähen, ausser natürlich Alois.

 

Wir machen zwar Wal-, und Delfinwatching, aber das interessiert die Tiere nicht die Bohne, nicht mal fliegende Fische lassen sich blicken.

 

Höhepunkt des zweiten Tages auf See, sind drei Boote, die ganz nah an uns heranfahren und uns heftig zuwinken. Piraten sind es nicht, es handelt sich um freundliche Fischer.

 

Die Sonne geht unter, der Vollmond geht auf, die Sonne geht auf, nur leider viel zu früh, am 23.11.2018 stellen wir die Uhr nochmals um eine Stunde zurück und so geht diese bereits um 05.15 Uhr auf. Wir frühstücken nun 4 Stunden später als die Mitteleuropäer.

 

Ich habe Zeit das Fotografieren zu üben. Einmal unbeabsichtigt total falsch belichtet und freue mich über die Kunst, die ich da produziert habe.

 

Am dritten Tag geht die Sonne nicht wirklich auf, es ist ziemlich grau und sogar der Wind schläft ein. Wären da nicht die herzhaften Lachattacken mit Barbara, die politischen Dispute mit Michael unserem Oesterreicher, der das Heu gar nicht auf der gleichen Bühne wie ich hat und die lebhaften Spieleabende, würden mir nicht nur die Füsse, sondern gar das Gesicht einschlafen. Den anderen Passagieren scheint es noch nicht langweilig zu sein, oder zumindest geben sie es nicht zu.

 

Gegen Abend frischt der Wind auf, die Seefahrer in früheren Zeiten hätten sich gefreut und die Segel gesetzt, wir dümpeln weiter. Doch zeigt sich tatsächlich eine Robbe, holt kurz Luft und verschwindet wieder. Die Fischerboote sind auch wieder da.

 

Aber auch diese Tage vergehen, wenn auch langsam, dann doch sicher.

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