Es ist bewölkt und nieselt bei etwa 20 Grad, trostlos.
Und er bewegt sich doch. Um 09.00 kommt unser Frachter langsam in Fahrt. Das Schiff schaukelt für einmal stärker, denn es hat recht hohen Wellengang und der Wind peitscht über uns hinweg, so dass es sogar in den Gängen pfeift. Ich nehme eine Tablette gegen Seekrankheit und mir wird es schnell wieder wohler.
Die Sicht ist so ziemlich gleich null und ich bin echt froh um den Radar auf der Brücke.
Am Nachmittag gibt es eine angekündigte Alarmübung. Es stürmt dermassen auf dem obersten Deck, dass wir Passagiere nicht hinauf an unseren Sammelpunkt dürfen, denn der Kapitän befürchtet, dass ein Mann oder eine Frau über Bord gehen könnte, was dann keine Uebung mehr wäre.
Gemäss 1.Offizier besteht durchaus die Möglichkeit, dass wir einen Tag früher als irgendwann mal angekündigt, also am Mittwoch in Montevideo eintreffen und unsere Schiffsreise beenden werden, was niemanden von uns wirklich traurig stimmen würde. Abwarten und Tee trinken, denn zuerst fahren wir an Montevideo vorbei und den Fluss hoch nach Zarate.
Der eine oder andere wundert sich vielleicht, warum wir nicht bereits in Brasilien mit den Fahrzeugen den Frachter verlassen haben. Das ist jedoch lediglich in Montevideo möglich. Warum das so ist wissen wir auch nicht so genau, aber so ist es nun mal.
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