Argentinische Schweiz

Es stürmt immer noch und auf der Weiterfahrt sehen wir etliche Plätze an denen wir gut über Nacht hätten stehen können, aber so ist das ja meistens.

 

100 m vor der Chilenischen Grenze stellen wir uns in den Urwald, mit der Absicht erst morgen den Zoll zu passieren, da viele Autos in der Schlange stehen( Sonntag) und wir noch einiges an Frischwaren an Bord haben. Ich koche also das Gemüse, schnipple die Tomaten, koche die Eier und brate eine Scheibe frischen Thunfisch, (ein Geschenk eines holländischen Campernachbars). Die Früchte werden ebenfalls magentechnisch vernichtet.

 

Alois nimmt derweil den Bordcomputer, der gestern Nacht nur mit gutem Zureden und einem "Chlapf" wieder seine Arbeit aufgenommen hat, auseinander, kontrolliert die Steckverbindungen und entstaubt ihn.

 

Alles Frische, ausser dem Käse, ist weg. Es ist furchtbar heiss, die Kolonne vor dem Zoll kürzer, also fahren wir los.

 

Diese Grenze ist jeweils von 19.00 Uhr bis 08.00 Uhr geschlossen. Die Formalitäten gehen erstaunlich schnell über die Bühne und wir sind auf dem Weg über den 1200 m hohen Pass durch den Nationalpark, der erst im Jahre 2011 von einem neuerlichen Vulkanausbruch heimgesucht wurde. Die riesigen Bäume sind kahl, die weisse Aschenschicht links und rechts der Strasse zum Teil meterdick und in die Nase setzt sich der Staub, sogar die Augen knirschen. Alois meint:" Wenn die zurzeit fast ganz geflickte Strasse fertig ist, folgt sicher der nächste Ausbruch."

 

Ennet des Passes nach 22 km stehen wir vor dem Argentinischen Zoll. Es geht wieder recht zügig vonstatten um 19.00 Uhr sind wir ohne Kontrolle der Frischwaren, hätten also ruhig alles im Kühlschrank lassen können, durch und in der Argentinischen Schweiz.

 

Auf dieser Seite ist alles viel entspannter und an vielen Orten kann man sich ohne Probleme an einen der zahlreichen Seen stellen. Bariloche lassen wir links liegen, wenden uns auf der Ruta 40 gegen Norden und stellen uns schliesslich auf einen ausgewiesenen freien Campingplatz an einem Flüsschen.

 

Es ist immer noch warm, wenn nicht heiss und die ersten Mücken werden von Alois umgebracht.

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