Kontrastprogramm

Wir fahren nach dem Mittag los, finden die RP 52 auf Anhieb. Die ersten 30 km alles geradeaus auf der Betonstrasse.

 

Was wir vor uns in den Bergen sehen ist wettermässig nicht gerade erbauend und tatsächlich da wo die befestigte Strasse aufhört und sich die schmale kurvenreiche Piste den Berg hochschlängelt sind wir voll im Nebel. Nicht nur, dass wir nichts von der wohl imposanten Kulisse sehen, auch die Piste mit den kantigen von den Felsen runtergefallenen Steinbrocken erahnt Alois mehr, als er sie sieht. Vielleicht ist das auch besser so, denn auf der anderen Seite ist der Abgrund manchmal gefährlich nah und die Piste zum Teil „ ausgelatscht“.

 

Wir überlegen uns, im Nebel auf einem Plätzchen die Nacht zu verbringen und den morgigen Tag, der hoffentlich besseres Wetter bringt abzuwarten. Fahren dann aber doch weiter.

 

Nach ca. 20 Kilometer, auf 2500 müM lichtet sich der Nebel plötzlich und wir sehen unter uns ein tolles Nebelmeer und staunen über die zahlreichen Guanakos, die ebenfalls die Sonne geniessen. Die letzten haben wir gesehen, bevor wir auf die Ruta 7 gefahren sind.

 

Auf 2600 m stellen wir uns auf ein Plateau, geniessen die letzten Sonnenstrahlen, bevor eine eiskalte Nacht, mit dem nun nebelfreien Blick auf das Lichtermeer im 50 km entfernten Mendoza und dem tollen Sternenhimmel über uns, hereinbricht.

 

Wir haben in dieser Höhe erstaunlich gut geschlafen. Alois verspürt am Morgen lediglich einen leichten Druck im Kopf. Mit der Sonne kommt auch schnell die Wärme.

 

Wir trauen unseren Augen nicht, sogar Pampastrausse entdecken wir auf 2800m Höhe.

 

Endlich haben wir so viele Kurven hinter uns, wie das Jahr Tage hat und passieren den höchsten Punkt auf knapp 3000 m Höhe, das Cruz del Paramillo. Hier stand bereits der ebenfalls von dieser Bergwelt begeisterte Charles Darwin, der die rauhe Strecke mit dem Pferd abritt. Es steht eine Gedenktafel da.

 

Der Andenschakal, der uns hier erwartet, scheint sich diesen Punkt gezielt ausgesucht zu haben. Ich:" Der ist ja riesig, ich bleib im Womo." " Dann opfere ich mich halt, denn schliesslich wollen wir ja ein paar Fotos machen." Der Andenschakal stürzt sich auf das von Alois spendierte Brot und trägt es fort.

 

Unten in Uspallata auf 1900 m staunen wir über den Baumbestand, die vielen Cabanas, Hotels, Läden und Touristen. Wir besichtigen das kleine Museum im ehemaligen Jesuitenkloster, wo sie Gold und Silber gegossen haben sollen und stellen uns danach für die Nacht auf einen der grossen Plätze mitten im Oertchen.

 

Das Kaffee Tibel, wo sie verschiedene Requisiten vom hier gedrehten Film " 7 jahre in Tibet" ausgestellt haben, hat leider heute geschlossen.

 

Hier erreicht uns die Nachricht, dass auf der Grande America, mit der wir von Hamburg nach Montevideo während 34 Tage auf See waren, vorletzte Nacht ein Feuer ausgebrochen ist und der Frachter heute gesunken ist. Die Mannschaft und der einzige Passagier, konnten sich mittels Rettungsboot in Sicherheit bringen. Alois:“ Es wäre vermutlich nicht schlecht, wenn wir für der Rückfahrt eine Versicherung abschliessen würden.“

 

So ruhig wie letzte Nacht wird es in Uspallata nicht sein, denn wir sind nun auf der RN 7, die von Mendoza kommend über die Anden nach Chile führt und wie es scheint sind die Lastwagen auch nachts unterwegs.

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Kommentare: 2
  • #1

    Uli und Marianne (Mittwoch, 13 März 2019 16:37)

    Die Tieraufnahmen sind grandios, toll das Guanako im Gegenlicht, LG

  • #2

    Sus (Mittwoch, 13 März 2019 23:25)

    Wunderbar! Da würde es mir auch gefallen!