Nach dem gemeinsamen Frühstück, bei dem wir uns gegenseitig versprechen uns nicht aus den Augen zu verlieren, gilt es tschüss zu sagen. An dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft. Ihr habt nun einen Platz in unserem Herzen.
Ueber Mercedes nehmen wir anschliessend die 80 km Piste nach Norden unter die Räder, um in Carlos Pellegrini ein Stück des Nationalparks zu Fuss zu erkunden, denn das soll dort möglich sein.
Auf dem Weg dahin können wir wieder verschiedene Tiere beobachten, unter anderem die Sumpfhirsche.
Angekommen in Pellegrini sind wir enttäuscht, können wir mit unserem Womo, doch wegen der Höhe nicht auf den Campingplatz fahren.
Also geht es erstmal wieder zurück über den Damm, zum Eingang des vorgegebenen Wanderweges.
Wir nehmen die Wanderstöcke und machen uns voller Erwartung auf in den Wald. Unter anderem soll es hier Affen geben.
Was wir zu sehen bekommen, ist mehr als enttäuschend, ausser zwar niedlichen aber uns bereits wohlbekannten Wasserschweinen, ein paar Schmetterlinge. Da haben wir auf dem Weg hierher ein mehrfaches an Tieren gesehen.
Nach einer Stunde Fussmarsch sieht der Himmel plötzlich bedrohlich aus und der Wind bläst uns um die Ohren. Das Donnergrollen und die Blitze die über den Himmel zucken, lassen uns eilig den Rückweg antreten.
Also wieder über den Damm, die Ortschaft zweimal durchqueren, nix Passendes finden zum Stehen und dann noch ein Missverständnis zwischen Alois und mir und schon sind wir auf der weiterführenden Piste nach Norden.
Es wird dunkler und schliesslich stockdunkel. Nach 30 km plötzlich ein Gaucho mit seiner Viehherde vor uns, die wir nicht passieren können. Auf der Seite irgendwohin stellen auch nicht möglich , also langsam "hinterherhötterle", bis wir nach 10km endlich einen unsumpfigen Platz, irgendwo im Nirgendwo, ein paar Schritte abseits entdecken.
Am anderen Tag sind wir beizeiten wach, denn es nieselt und wir wissen keinen Moment, ob der Regen zulegen wird. Wetterprognosen haben wir keine mehr geguckt, war schliesslich seit Tagen nur schön und heiss und Internet haben wir auch seit gestern nicht mehr. Also nix wie los.
Bei Regen ist die Sandpiste denkbar ungeeignet für uns. Der Boden verwandelt sich in ein Schlammbett, wovon die tiefen Furchen auf der Piste ein deutliches Zeugnis ablegen.
40 km östlich des Nationalparks, zwar immer noch auf der Piste entdecken wir in einem kleinen Tümpel einen Kaiman. Ich:" Ab jetzt werde ich ganz genau aufpassen, wo ich meine Füsse reinhalte."
Die heutigen restlichen 80, der insgesamt 120 km Piste, von Pellegrini bis zur Ruta National 14 sind deshalb nicht nur eine Ratter-, sondern auch eine kleinere Zitterpartie. Alois:" So einen Quatsch mache ich nie mehr, ab jetzt nur noch befestigte Strassen."
Wir haben schliesslich den Nationalpark Estero Ibera fast gänzlich umrundet, erreichen Posadas am Parana und schauen zum ersten Mal rüber nach Paraguay.
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Bernd Piehler (Donnerstag, 18 April 2019 21:59)
Hallo Ihr Beiden, ein ganz herzliches Dankeschön für eure Antwort !!!. Heute lese ich wieder einmal einen so berauschenden Reisebericht von euch - einfach nur fantastisch. Wart ihr am Stauwerk in Ayolas ? - leider kann ich nicht mit Sicherheit sagen ob es momentan für Besucher zugänglich ist. Ich war vor ca. 10 Jahren mit meiner Frau dort zur Besichtigung - sind damals aber auch nur durch sehr gute Beziehungen rein gekommen ( mit Polizeibegleitung usw. ) In dieser Stauanlage gibt es den einzigen Fischfahrstuhl / Fischhebeanlage der Welt - durften leider keine Fotos machen. Aber auch das Kraftwerk in Ciudad del Este ist gewaltig und sehenswert - es kann auf jeden Fall nach Anmeldung und Absprachen besichtigt werden. Weiterhin alles Gute und berauschende und abenteuerliche Erlebnisse. LG. Bernd
Womo-Nomaden (Freitag, 19 April 2019 19:36)
Hallo Bernd
Leider waren wir nicht am Stauwehr, haben da sicher was Tolles verpasst, schade.
Aber es gibt auf der Reise so viel zu sehen, dass wir manches einfach nicht mitbekommen.
Liebe Grüsse nach Norddeutschland
Yvonne und Alois