Wir kommen fast nicht weg aus Sucre. Raus aus der Stadt geht es im Stop and go und dazu noch steil hoch. Wir fahren statt vorwärts beim Starten rückwärts. " Wir sind vermutlich durch das zusätzliche Gewicht der Klima und der Batterien einfach zu schwer", meint Alois. Einmal muss ich sogar aussteigen und den Hintermann bitten, ein paar Zentimeter zurück zu setzen, damit wir beim Versuch anzufahren nicht einen Zusammenstoss verursachen. Endlich geschafft.
Wir tanken bei einem jungen Herrn für den einheimischen Preis, super und dann geht es über die neu ausgebaute Ruta 5 die nächsten 250 km flott über Berg und Tal. Nur einige wenige Kilometer sind schon wieder, wegen Bergstürzen kaputt.
An einem Fluss stellen wir uns für die Nacht hin und beobachten die bescheidenen Versuche, der Fischer. Fisch bekommen wir demmach nicht, doch die Frau bringt uns schwarze, süsse Bohnen vorbei. " Muchas gracias".
Kaum ist die Sonne da geht es weiter und wir erreichen bei Aiquile die Ruta 7, die zwar mal asphaltiert war, aber nun so ziemlich verlöchert und zum Teil nur noch aus Sandpiste besteht. Alois:" Meinst du immer noch die Strassen in Bolivien sind hervorragend."
Die Anden liegen hinter uns, wir erreichen den Urwald.
In einem Dorf, denken wir, dass hier Karneval sein muss, so schön sind die Gewänder der Frauen und Männer. Trommeln ertönen, wahrscheinlich irgendein Fest.
In Samaipate möchten wir uns die Tierstation ansehen, in der kranke und verwundetete Wildtiere aufgepäppelt und auf die Freiheit vorbereitet werden. Aber wir stecken bald in den Gassen fest und kommen nur unter grössten Schwiergkeiten wieder raus aus dem Städtchen.
Dann halt zu den Inkaruinen. Die Strasse ist schmal und es hat Autos ohne Ende. Oben angekommen, finden wir nicht ein einziges Plätzchen zum Stehen, zudem will unser Womo einfach kein Gas mehr annehmen und es leuchtet die Motor- Kontolllampe. " Nun hat es uns bezüglich des Dieselpartikelfilters also doch erwischt."
Mit einem unangenehmen Gefühl fahren wir weiter, ohne die Stätten zu besuchen, an denen Che Guevara vergeblich versucht hat, Mitstreiter für seine Revolution zu finden, denn eine kurz zuvor durchgeführte Landreform, stellte die Campesinos zufrieden.
Nach 50 km leuchtet die Kontrollampe nicht mehr und das Womo nimmt auch wieder mehr Gas auf. Haben wir vielleicht Glück gehabt?
Nach 90 km elender Strasse kommen wir durch die Vororte von Santa Cruz und damit über Schwellen ohne Ende, bevor wir endlich bei Dunkelheit den Camping Landhaus erreichen, wo wir auf Deutsch begrüsst werden. " Ja es ist die denkbar schlechteste Zeit durch dieses Gebiet zu fahren, es findet das zweitägige Fest des Sonnenaufgangs statt, an dem alles was Räder hat unterwegs ist."
Odile und Richard, unsere Bekannten aus Tarija sind bereits seit Samstag hier und wollten heute vergeblich ihr Visum für Bolivien verlängern lassen, haben sich gewundert, warum so viele Polizei-, und Militärpräsenz in Santa Cruz ist, richtig unheimlich. Sie lassen sich dann erklären, dass das alles eben wegen dieses Festes ist. Ab Montag wird das Leben wieder seinen gewohnten Gang nehmen.
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