In den nächsten zwei Tagen spulen wir Kilometer runter. Genau gesagt knapp 1000. Das Pantanal ist so gross wie Deutschland und wir fahren entlang der östlichen Grenze nach Norden. Es gibt vorallem Lastwagen auf der Strecke. Im Verhältnis 10:1 zu den PKW’s. Alle fahren, entgegen der Aussagen von Reisenden, sehr anständig. Ob das wohl an den vielen Elektronischen Radarkontrollen liegt? Wenn es hügelaufwärts geht fahren sie zumeist nicht mal 50 km/h, aber das liegt dann nicht an den Radarkontrollen.
Campo Grande, macht seinem Namen alle Ehren, aber nach einer Stunde sind wir durch. Alois kann dem Leroy Merlin nicht widerstehn und wirft einen Blick rein.
Dann vorbei an riesigen Plantagen von Mais, Soya, Zuckerrohr, mehreren Zahlstellen und zahlreichen Straussenfamilien. Ansonsten echt langweilig.
Anhalten tun wir besser nicht, denn dann müssten wir die Hundert LKW’s, die wir hinter uns gelassen haben, nochmals überholen.
Wir übernachten an einer der zahlreichen Tankstellen, neben uns ein Kühllaster, aber was soll’s, nach dem übermässigen Kaffeekonsum im danebenliegenden Kaffee, sind wir sowieso bis fast 02.00 Uhr wach. Alois liest mir Blogs von Südamerika Reisenden vor.
Danach wird die Strasse tatsächlich zweispurig. Komischerweise ist ab hier nur noch 80km/h erlaubt. Alois hält sich nicht daran, sind ja mal gespannt, ob da noch was nach kommt.
Schliesslich fahren wir von der Hauptstrecke ab, denn ich möchte unbedingt am Mittelpunkt von Südamerika stehen. Hier in der Höhe gibt es vorallem Baumwolle.
Auf nun über 800 müM stehen wir mit ungefähr 100 Brasilianern tatsächlich kurz vor Sonnenuntergang am geodätischen Mittelpunkt Südamerikas. Es ist echt ergreifend, der Blick weit runter und ins Pantanal ist überwältigend. Was wohl auch die zahlreichen Gleitschirmer so empfinden.
Ein guter Moment um ein zahlenmässiges Kurz-Resumee unserer bisherigen Südamerikareise zu ziehen. Nach 7 Monaten, haben wir 27‘000 km zurückgelegt und waren in 6 Ländern.
Wir sind kurz nach Sonnenuntergang noch ganz alleine auf dem schönen Parkplatz unter Bäumen, richten uns häuslich ein. Ich falle bereits um 20.00 Uhr todmüde ins Bett.
Kurz darauf stehen 3 Polizisten vor dem Fahrzeug, erklären Alois, dass es hier viel zu gefährlich zum Stehen sei und sagen ihm, dass wir uns im 8 km entfernten Chapada dos Guimaraes neben den Hauptplatz stellen sollen.
OK, können uns die Gefährlichkeit des Platzes zwar nicht vorstellen aber dann halt los. Dabei merken wir, dass wir absolut kein Abblendlicht mehr am Fahrzeug haben, auch hinten sind die beide Birnen tot. Also mit Warnblinker und von Zeit zu Zeit Scheinwerfer fahren wir rein in den Ort.
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