Nördliches Pantanal

Es wäre wirklich schön in den roten Bergen und man könnte problemlos ein paar Tage hier oben verbringen. Leider lässt uns das Problem mit dem Licht keine Ruhe. „ Das kann doch nicht sein, dass gleich alle Lichter kaputt sind.“ "Das muss etwas anderes sein." Alois:" Ich werde mal eine Birne ersetzen und dann wissen wir es ja." " Wirst du nicht, lass uns zu Fiat fahren."

 

In Ciuaba, dass auf der Karte wie irgend ein Provinzstädtchen in der Schweiz aussieht, finden wir die Fiatgarage fast auf Anhieb. Es sind tatsächlich drei Birnen defekt und die vierte hinten hat den Kontakt verloren. Schnell sind die 3 Birnen für 100 Real ( 22 Euro) ausgetauscht und wir haben unsere Ersatzbirnen noch.

 

Jetzt nur raus aus der Grossstadt und rein ins südliche Pantanal. Die ersten 100 km der Transpantaneira auf Asphalt, hinter Pocone beginnt die Ripio vom Feinsten und bald erscheint das Eingangstor zum Pantanal.

 

Die Brücken sind meistens betoniert, also kein Problem für unser Womo. Aber wir schlucken mal wieder Staub ohne Ende. Passiert ein Auto sehen wir die nächsten 10 Minuten gar nichts, schon gar keinen Vogel oder sonstiges Tier, denn ohne Wind bleibt der Staub einfach in der Luft stehen.

 

Unterwegs hält ein Auto an. " Ich bin Schweizer und lebe seit 30 Jahren in Cuiaba. Bekommt mich doch besuchen, wenn ihr wieder aus dem Pantanal rausfährt." Wir wechseln die Visitenkarten und schlucken weiter Staub.

 

Beim Eindunkeln, bleiben wir irgendwo auf der Seite der Piste für die Nacht. Hier im Nordpantanal gibt es bessere Stellen für uns zum Uebernachten, ist es doch weniger sandig als im südlichen Pantanal.

Bereits um 06.00 Uhr ist tagwacht, wollen wir doch unbedingt Tiere sehen. 

 

Wir hätten nur noch 70 km von den insgesamt 145 km Erdpiste nach Porto Jofre zu fahren, aber da ist für uns "Ende im Schacht". " Was ist denn das für eine Fehlkonstruktion von einer Brücke?"  Wir müssten durch's Wasser, was ja noch ginge, aber dahinter durch den tiefen Schlamm fahren. " Geht gar nicht, da bleiben wir mit grösster Sicherheit stecken und sind für alle Autos eine Verkehrsblockade." Wir schauen einigen Verkehrsteilnehmern beim queren der Furt zu und wenden relativ frustriert. Alois:" Ich werde wirklich langsam alt, vor ein paar Jahren, wäre ich ohne Rücksicht auf Verluste, einfach losgefahren." " Ja, ja und dann hätten wir den halben Tag mit dem Abschleppen unseres Womo verbracht." Alois:" Vielleicht auch nicht."

 

Beim Fluss stellen wir uns hin, erledigen unsere Wäsche und beobachten die uns besuchende Tierwelt.

Wieder ist früh um 06.00 Uhr tagwacht. Ich schaue und schaue und schaue, erblicke aber nicht mal ein kleines Tapir. Na dann halt nicht.

 

Wir wollen unbedingt nach Porto Jofro, denn dort soll man mittels einer Bootsafari den Jaguar in der freien Wildbahn sehen.

 

Also fahren wir noch weiter zurück bis zur Pousada Rio Claro und reservieren für morgen eine Tour. Da sich noch 4 weitere Personen für den morgigen Ausflug eingschrieben haben, zahlen wir "lediglich" 150 Euro pro Person, ansonsten wäre es das Doppelte.

 

Wir sind lange nicht die einzigen hier. Am Mittag ist der Esssaal im sehr schönen Rio Claro voll besetzt und um uns rum wird Deutsch, Schweizerisch und Englisch gesprochen. Ja wir sind mal wieder mitten unter den Touristen.

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