Flussüberquerung und Piste, Baustellen und nochmals Piste

Aber dann wollen wir eiligst weiter; ist doch für die nächsten Tage Regen angesagt und Regen und Piste geht gar nicht.

 

Zuerst heisst es jedoch einen Fluss zu überqueren. Ich hätte wohl an Ort und Stelle wieder kehrt gemacht, doch Alois schaut sich das Ganze an und meint:" Wo so grosse Busse durchkommen, kann das für uns kein Problem sein."

 

Wir kommen dann auch gut auf der anderen Seite an und freuen uns auf die Teerstrasse und die Brücke, an der wir Flussdelfine zu sehen bekommen sollen.

 

Kaum stehen wir da, zeigen sich auch ein paar. Luftsprünge vollbringen sie jedoch nur, wenn ein LKW durchfährt und die ganze Brücke erbebt. " Schade, da schaffe ich es natürlich nicht ein Foto zu schiessen." Alois:" Aber wir haben sie ja springen gesehen"

Nach 50km schönster Asphaltstrasse erreichen wir San Ignacio de Moxxos. Das Städtchen ist berühmt für sein Jahresfest, das Ende Juli stattfindet. " Seid ihr wegen des Festes gekommen?"  " Nein, wir wollen weiter, über eine Woche hier warten, geht gar nicht."

 

Auch hier hat der Schweizer Archikekt Hans Roth, wie alle andern Jesuitenkirchen der Missionesgemeinden die Kirchen restauriert und lässt sie wieder  in ihrer ursprünglichen Pracht erstrahlen.

 

Ab da gibt es dann wieder Piste und zusätzlich Baustelle. Eine Chinesische Firma hat sich hier angesiedelt und ist wie verrückt am Strasse bauen. Lastwagen um Lastwagen passieren uns. Staub, Staub und nochmals Staub. Alois:" Wir sind wohl einfach ein Jahr zu früh hier."

 

Nach knapp 200 km Piste, es ist bereits vollständig dunkel, geben wir auf und stellen uns nach dem Tanken, mit Erlaubnis des Tankwartes für die Nacht auf sein Gelände.

Um 7 Uhr ist tagwacht. Es wird heftigst an unsere Türe geklopft und verlangt, dass wir sofort wegfahren, wollen sie unter unserem Womo doch den Lehmboden wischen.

 

Das Wischen des immerzu anfallenden Staubes scheint sowieso das liebste Hobby der Bolivianer zu sein. Es staubt, es wird gewischt, es staubt und es wird gewischt. So geht das den ganzen Tag.

 

Na ja uns soll es recht sein. Die nächsten 50 km geht es noch über Piste, aber ohne Baustellen bis nach Yuma, wo es, wir haben nun die Anden links von uns, welch Wunder auf den nächsten 100 km Asphalt, Richtung Norden ,bis ans Ende der " Zivilisation" ins Amazonasbecken geht.

 

Rurrenabaque am Rio Beni ist ein Treffpunkt für Backpacker, Abenteurer und sonstige Touristen, welche mehtägige Touren in den Dschungel unternehmen. Im Madidi Nationalpark soll es die grösste Artenvielfalt von Tier und Pflanzen geben.

 

Wir finden kein Hotel das Platz für unser Womo hat und so stellen wir uns ans Wasser.

 

Wir knüpfen bereits regen Kontakt mit den sehr aufgeschlossenen Indios, welche uns für Aerzte halten. Eine Dame sitzt bereits auf unserem Stuhl und wartet auf ihre Behandlung.

Alois:" Kannst ja mal fragen, wo sie der Schuh drückt, bist ja schliesslich Krankenschwester?"  Ich drücke ihnen mein Bedauern aus und erkläre, dass wir leider keine Aerzte sind. Da meinen die Leute:" Aber euer Auto sieht so aus. In welcher Mission seid ihr denn hier?" " In gar keiner. Wir wollen einfach euer schönes Land ansehen und die netten Menschen kennen lernen."

 

Nachdem die Indios uns verlassen haben, gesellen sich drei Polizisten auf Motorrädern zu uns und wollen unsere Pässe sehen. " Hier dürft ihr nicht stehen, das ist verboten." " Wo sollen wir uns denn mit unserm grossen Gefährt hinstellen?" Weiter den Fluss entlang, hinter die Brücke." Alois:" In 10 Minuten sind wir weg."  Die Menschen, die unterdessen weg waren, kommen zurück und wollen wissen, was die Polizisten von uns wollten. " Wir dürfen hier nicht stehen." " Was für ein Quatsch, die wollen bloss Geld. Hier ist es überhaupt nicht verboten zu stehen." Sie regen sich furchtbar auf, während wir zusammen packen und eine der Frauen redet noch auf einen andern Polizisten ein. Eine andere Frau erklärt uns, dass es vier Blocks weiter oben ein Hotel mit einem grossen Parkplatz gibt, auf dem wir sicher Platz finden.

 

Und so stehen wir nun beim Hotel Amazonico, wo wir für 50 Bob gut aufgehoben sind. Der Regen hat am Nachmittag eingesetzt.

 

Neben uns stellt sich ein Chinesischer Lastwagen mit drei Männern hin, einer davon ist ein Asiate. Sie beliefern die hiesigen Geschäfte mit Chinesischer Ware und laden uns spontan zum Nachtessen ein, nachdem sie unser rollendes Heim bewundert haben.

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Kommentare: 1
  • #1

    Marianne und Uli (Donnerstag, 25 Juli 2019 10:51)

    Na, das flutscht ja mit dem Internet, dann geniesst den Regen und die damit verbundene Fahrtpause. Wir grüssen aus 40°, wirklich aus Deutschland.