So nun aber auf zu den Chachapoyas „ Wolkenkriegern“. Alles ist hier gut organisiert. Zuerst mit dem Bus von Tingo Nuevo zur Seilbahn und dort mit der ersten touristischen Seilbahn Perus, welche im Jahr 2017 eröffnet wurde auf 3000 m Höhe.
Der geneigte Leser hat vielleicht mit Erstaunen festgestellt, dass wir weder Cusco noch den Machupicchu besucht haben. Eine absolut bewusst gefällte Entscheidung, dort gibt es nicht nur für uns viel zu viele Menschen, nein es ist für Europäer auch fast unerschwinglich und das Geld geht an den amerikanischen Investor.
Die Anlage der Wolkenkrieger ist die zweitgrösste Perus. Noch nicht so touristisch ausgeschlachtet und absolut erschwinglich. Mit 10 Euro inkl. Bus, Bahnfahrt und Eintritt ist man dabei.
Die Wolkenkrieger ein wahrhaft fites und wehrhaftes Indianervolk, das so vermutet man im 9.Jhd.aus Kolumbien eingewandert ist und am Andenabhang Fürstentürmer auf zwischen 2800 und 3400 m Höhe gegründet hat.
Der Inkakönig Tupac besiegte die Chachapoya um 1470, konnte sie aber letztendlich nie endgültig unterwerfen. Trotz Massendeportationen und härtesten Strafaktionen kam es immer wieder zu Aufständen gegen das Inkareich. Der Historiker Waldemar Espinoza vertritt die Auffassung, dass die Chachapoya den härtesten Widerstand gegen die Inka leisteten.
Erst den Spaniern gelang es um 1570 die Wolkenkrieger zu bodigen. Doch Kuelab wurde so wie es aussieht, auch von den Spaniern nicht entdeckt. Es sollen weisshäutige, grössere Menschen gewesen sein, deren Frauen sehr schön gewesen seien und die auf den Darstellungen sogar bei Kriegshandlungen mitgewirkt haben.
Wir kraxeln hoch und schnappen dabei nach Luft. Ein Pferd besteigen, sowie es viele andere Besucher machen, wollen wir nicht. „ Diesen steilen Trampelpfad hoch auf einem Pferd, nie im Leben.“
Wie um dem Namen der ehemaligen Bewohner Genüge zu tun, hängen die Wolken immer tiefer und es beginnt zu nieseln, trotzdem ist die Aussicht in alle Richtungen fantastisch.
Die gewaltige Festungsanlage, gebaut aus 100 bis 200 kg schweren Granitblöcken, liegt auf dem höchsten Bergrücken der Gegend. Sie wurde 1843 eher zufällig entdeckt. Datiert wird sie aus dem 12.Jhd.n.Chr.
Das gesamte Areal ist von einer ca. 1.5 km langen und knapp 20 m hohen Festungsmauer umgeben, die die Form einer Ellipse mit einer maximalen Weite von 120 m hat. Nur drei Eingänge führen ins Innere, die so eng sind, dass jeweils nur eine Person durchtreten kann. Also eine ideale Bauweise um Feinde effektiv bekämpfen zu können.
Im Innern gibt es mehrere Stadtviertel mit über 400 ovalen bis runden Steinhäusern, deren Mauern mit geometrischen Mustern verziert sind.
Wieder zurück in Tingo Nuevo, das alte Tingo wurde 1993 grösstenteils durch Hochwasserfluten weggerissen, wobei es keine Toten zu beklagen gab, da die Menschen zu diesem Zeitpunkt auf den Feldern waren, stellen wir uns für die Nacht auf den Plaza Armas, wo gerade ein mehrtägiges Fest stattfindet.
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