Es sind "alli so nett"

Zu uns hat sich ein ebenfalls gestrandeter Brasilianer gesellt, der ein paar Mal versucht hat in irgendeine Richtung den Ort zu verlassen, aber es dann aufgegeben hat.

 

Wir richten uns zwar gemütlich ein, aber da unser Gas in Bälde alle ist und ausserdem die Truma leckt, unser Frischwasser verabschiedet sich ohne unser Zutun, ist uns dann doch nicht mehr so wohl.

 

Alois versucht mit Hilfe eines Ecuadorianers unsere mitgeführte Bolivianische Gasflasche bei einem in der Nähe ansässigen Gashändler füllen zu lassen, ohne Erfolg.

 

Beim Leckfinden im Frischwassersystem hat Alois Erfolg, aber ob seine Bemühungen Abhilfe zu schaffen von Erfolg gekrönt sind, wird sich wohl erst später zeigen.

 

Vor allem staunen wir einmal mehr, über die Gelassenheit mit denen die Menschen um uns herum die Situation hinnehmen.

 

Der Präsident hat für die nächsten 60 Tage den Ausnahmezustand verhängt und die Polizei und das Militär versuchen die Ausschreitungen und Plünderungen in anderen grösseren Städten in den Griff zu bekommen. Er meint zwar er habe das geschafft, aber wer kann das wissen und glauben. Er verkündet:“ Ich werde auf keinem Fall die von mir getroffene Entscheidung, die Subventionen zu streichen, zurücknehmen.

 

Wir werweissen, was wir nun tun sollen. „ Hierbleiben und abwarten?“  „ Versuchen uns irgendwie durch das halbe Land über Quito, oh jeh, nach Columbien durchzuschlagen?“ „ Gas zu bekommen, ist in Ecuador auch ohne Blockaden schon schwierig, aber so?“ „ Und ausserdem wird In Columbien, dank des neuen Präsidenten die politische Lage auch immer angespannter und die Wahlen stehen Mitte Oktober an.“ Wir wollten ja im ruhigen, stabilen Ecuador die Wahlen erstmal abwarten und dann entscheiden wie unsere Reise weitergeht.

 

Aber eigentlich ist es ja schon klar. Wir werden umdrehen und Ecuador Richtung Peru, so schnell wie möglich verlassen.

 

Aber erstmal zurück zu Samuel auf den Camping Suizo. Dort fühlen wir uns wohl, können uns an den Landstrom hängen, Gas sparen und schauen ob und wann wir das Land möglichst schnell verlassen können.

 

Wir packen zusammen, fahren unbeschadet eine kurze Strecke zum Zentrum, stossen dann mehrfach auf Blockaden, wo die netten Taxifahrer nach einigem Hin und Her jeweils Platz für uns schaffen oder uns Schleichwege zeigen. So erreichen wir im Zickzackkurs  Montechristi, wo dann die Lastwagen die Ausfallstrassen sperren. „ Schade“. Wir stellen uns zur Tankstelle und richten uns für die Nacht ein. Plötzlich sind wieder Fahrzeuge auf der Strasse und an der Tankstelle. „ Ist die Strasse wieder offen.“ „ Sie lassen tröpfchenweise  Autos durch.“  Also wieder los.

 

An der Ausfallstrasse haben die Lastwagen Platz gemacht. Der "Chef" der immer noch blockierenden Taxis will 3 Dollar für Essen und verspricht uns in einer  Viertelstunde durch zu lassen. „ Meinst du der hält Wort?“ „Natürlich die sind ja alle so nett.“

 

Tatsächlich kommt der " Taxidirigent" mit einem Sack voll Esswaren zurück und sie machen für uns und einige andere Fahrzeuge den Weg frei. Der Geldsammler bedankt sich nochmal bei uns und wir passieren.

 

Wir erreichen um 23.00 Uhr das ruhige Puerto Cayo, wo wir uns für die Nacht an den Strand stellen.

 

Uebrigens mir geht es gesundheitlich etwas besser, obwohl Alois das Gegenteil behauptet.

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