Auf nach Kolumbien

Es geht durch die Berge, die anmuten wie unsere Alpen, auf wie immer in Ecuador superschönen Strassen.

 

In Tulcan wollen wir uns den einzigartigen Friedhof mit seinen riesigen schön geschnittenen Buchsbäumen ansehen. Die inzwischen zum Teil höheren Baumfiguren als die Gräber sind ein Touristenmagnet und total beeindruckend. Ein Aufpasser will von uns die Bestätigung bekommen, dass dies der schönste Friedhof ever sei. Die bekommt er natürlich.

 

Dann wenige Kilometer zur Grenze. Wenige Autos und wenige Menschen, wir sind echt erstaunt, haben wir von anderen Reisenden doch ganz andere Informationen bekommen, freuen uns und denken, dass wir da wohl in einer halben Stunde durch sind.

 

Weit gefehlt. Die Ausreise aus Ecuador ist zwar schnell erledigt.

 

Auch bei der Einreise nach Kolumbien keine Kolonne, doch wir Ausländer werden trotzdem auf die Seite gebeten, die Venezulaner noch seitiger. Tröpfchenweise kommen Kolumbianer dahergeschlendert und dürfen passieren. Alois:" Kolumbien first." Nach einer halben Stunde haben wir dann doch den Einreisestempel im Pass und werden von der Dame explizit darauf aufmerksam gemacht, dass wir nach 90 Tagen unbedingt das Land verlassen müssen. " Na klar."

 

Das Büro für die Einführung des Campers ist geschlossen. Ein Sicherheitsmensch kontrolliert unsere bereits gestern gemachten gefühlt 100 Kopien. " Es fehlt die Kopie mit dem Einreisestempel. Also in den Copyshop. Ein Polizist der beobachtet, wie uns ein Versicherungsheini an den Fersen hängt wie eine Klette meint:" Schliesst die Autoversicherung erst in der Stadt ab, hier ist sie viel zu teuer." " Muchas grazias."

 

Dann warten wir über eine Stunde vor der verschlossenen Bürotüre, auch das mehrfache nachfragen unseres freundlichen Polizisten, übrigens ohne unsere Aufforderung, beschleunigt die Sache nicht.

 

Endlich nach insgesamt zwei Stunden sind alle Zollformalitäten erledigt, die Beamtin kontrolliert die Chassinummer und das Nummernschild am Auto und wir können in Kolumbien einreisen, ohne dass sich irgendwer für das Innenleben des Campers interessiert hat..

 

In der Stadt peilen wir den Exito an und schliessen eine zweimonatige Autoversicherung für 40 Euro ab, bevor wir in diesem "Schlaraffenland" kurz einkaufen, denn es dunkelt bereits.

 

Vier Kilometer weiter, auf dem Parkplatz der Luftseilbahn, fragen wir den Angestellten, ob wir über Nacht hier stehen dürfen, wollen wir doch morgen früh runter zur Wallfahrtskirche Las Lajas. " Herzlich Willkommen in Kolumbien, selbstverständlich, die Toiletten befinden sich dort drüben." Wir fühlen uns auf Anhieb wohl in Kolumbien.

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