Wir sind wieder auf dem Lande, genauer gesagt in Guatape, einem weiteren "must see" in Kolumbien.
Das schnuselige, sehr gepflegte Städtchen ist wirklich sehenswert und das wollen dann auch die zahlreichen Touristen, die mit Bussen von Medellin hierher gekarrt werden. Auch die Einheimischen verbringen gerne die Wochenenden an diesem künstlichen See, zum Glück ist es heute Dienstag.
Die wichtigste Attraktion ist jedoch der Granitmonolith , der aussieht, als wäre er von Gulliver im Zwergenland hingestellt worden. Der Aufstieg über fast 700 Treppenstufen sieht nicht eben vertrauenserweckend und sehr anstrengend aus. Wir überlegen uns noch, ob wir den Piedro de Penol tatsächlich bezwingen wollen. Die Aussicht über die Seenlandschaft muss phantastisch sein, auf jeden Fall, wenn die Wolken nicht zu tief hängen.
Anderntags lassen wir uns zu einer Bootstour auf dem Stausee überreden. Alois hofft auf die Sichtung von Tieren.
Was wir jedoch vor allem zu sehen bekommen, sind Villen von irgendwelchen Prominenten. Zu den Erklärungen des Bootsführers nicken wir ehrfurchsvoll, sagen uns die Namen auch rein gar nichts. Beim Namen Escobar horchen wir dann doch auf. Eine Villa gehört anscheinend einem Spezi von ihm und seine ehemalige Villa ist jetzt eine Ruine, die seiner Tochter Manuela gehört.
Vor 40 Jahren wurde das Gebiet geflutet und das alte Penal ist jetzt unter Wasser. Wo einst die Kirche stand, ragt nur noch ein Kreuz aus dem See. Auf dem Hügel dahinter wurde die Kirche orginalgetreu nachgebaut.
Ich habe gelesen, dass morgen in Kolumbien ein Generalstreik stattfinden soll. Initiiert von den Gewerkschaften, den Studentenbewegungen und den Indigenen, unterstützt von der Kirche und vielen Prominenten. Beim Abholen unserer frisch gewaschenen Wäsche erkunde ich mich wie lange der dauern soll. " Einen Tag." Wir hoffen, dass das Leben nach dem morgigen Tag wieder seinen gewohnten Gang gehen wird.
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