Federbruch

Am Abend kommt tatsächlich noch ein Polizist vorbei. Zuerst bei unserem Nachbarn und dann bei uns. " Wie geht es Ihnen?" " Sehr gut, hier ist es wunderschön." Danke und wann wollen sie weiterfahren?" " Morgen." " Das ist gut, denn der Campingplatz ist nämlich leider geschlossen, machen sie bitte kein Feuer und nehmen sie ihren Abfall mit." Der freundliche Polizist wünscht uns noch eine gute Nacht und eine gute Weiterreise. 

 

Bei der Weiterfahrt am anderen Tag wissen wir auch, warum uns andere Reisende ganz erstaunt gefragt haben, ob wir denn am Lake Mono, dem grössten Vulkansee problemlos übernachtet hätten? Jegliche Seitenstrassen und sämtliche Parkplätze auf Kalifornischer Seite sind nämlich gesperrt. Da haben wir wohl einfach Glück gehabt, oder sie haben vergessen, den RV-Platz abzusperren.

 

Es geht weiter über Pässe und durch Täler, mal Frühling und mal fast noch Winter. Die einen Dörfer sind wie ausgestorben, in anderen Ortschaften tobt das Leben.

 

In Nevada ist das Ganze dann wieder normaler, zwar sind die Casinos, Museen, Visitor Centers immer noch alle geschlossen, aber ansonsten sind die Menschen immer noch entspannt.

 

Alois:" Was klackt da so komisch?" " Ist das nicht was, das in der Garage rumfliegt?" " Nein, das muss die Feder sein, die wohl gebrochen ist." Beim Blick unter das Auto bestätigt sich Alois Annahme. Die Halterung der Zusatzfedern hinten, die wir in Marokko machen lassen haben, ist durchgerostet und gebrochen. Wir übernachten in Carson Valley beim Walmart und am Morgen geht es dann zu einem Automech ( Schweisser) ein paar Meter weiter. " Das ist easy, fahrt etwas näher ran." Er lässt die Arbeit stehen, an der er gerade ist und nimmt sich die gebrochene Halterung vor. Genau so wie Alois es sich gemacht hätte. Ein Trinkgeld und ein Messerchen später fahren wir von dannen und dieses Klacken ist weg, aber irgendwo sonst klackt es immer noch leicht. " Das ist wohl der Stossdämpfer vorne, den müssen wir bei einem anderen machen lassen, aber das eilt nicht so."

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