Grenzgeschichte in Coronazeiten zum Zweiten

Kaum sind wir weiter unterwegs nach Westen, erreicht uns die Hiobs Botschaft, dass Kanada die Einreiseverweigerung für einen weiteren Monat fortsetzt. Bis dann ist auch unser verlängertes Visum dahin. Da sollen doch die Kanadier unter sich bleiben.

 

Nun gut da kommt Plan C zum Zug. Wir fahren nochmal nach Mexiko und von da aus nach Europa.

 

Wir sind in Kalifornien und hier sind sozusagen alle vermummt. Wie unangenehm. Wir schlafen, nachdem wir von unserem stürmischen Platz auf dem wir trotz geschlossenen Fenstern und Türen gesandstrahlt wurden, runter an die Tankstelle gezügelt sind, gut.

 

Nur um am anderen Morgen zu erfahren, dass die Grenzschliessung zu Mexiko im  gegenseitigen Einvernehmen ebenfalls um einen Monat verlängert wird. Was für einen Sch...... Charly aus Mexiko meint:" Versucht es doch einfach mal, die Mexikaner sind ziemlich flexibel."

Also nicht mehr nach San Francisco und nicht mehr in den Yosemite Nationalpark, sondern diretissimo nach Mexicali, denn lassen die uns nicht rein, heisst es nochmal ganz rüber über den Kontinent nach Baltimore, wo Plan B wieder in Aktion tritt.

 

Wir rasen also an die Grenze, wo wir um 16.30 Uhr ankommen. Keine Kolonne, nur vereinzelte Fahrzeuge. Ein junger Grenzer fragt nach unseren Wünschen. " Wir möchten nach Vera Cruz um das Wohnmobil zu verschiffen." " Wie viele Tage dauert die Fahrt? 5?" Ups, wenn der uns jetzt 5 Tage gibt, müssen wir ja noch viel schneller weg, als in Baltimore.Ich zucke die Schultern, lächle, klimpere mit den nichtvorhandenden Wimpern und meine:" Aber wir fahren sehr, sehr langsam." " Gut dann gebe ich 180 Tage." Ich kann mit ihm an den verlassenen Schalter, löhne 64 Dollar für beide Visa, kann sogar für Alois unterschreiben und bin nach 5 Minuten wieder beim Wohnmobil, wo Alois total verzweifelt und verägert auf dem Fahrersitz hockt:" Der Zöllner reisst sämtliches Zeug aus den Kästen. lässt dann alles liegen und fragt immer wieder nach Geld und Drogen, der spinnt wohl." " Wir haben keine Drogen und auch nicht zuviel Bargeld." Nach einer Viertelstunde und einem hinterlassenen Chaos, aber dafür hat er 500 versteckte und vergessene Dollar gefunden, sind wir in Mexiko. Jetzt hätten wir 6 Monate Zeit und können uns erstmal entspannen. Das heisst ich kann mich entspannen, denn Alois hat sich ja bloss über den Zöllner geärgert und war ansonsten die Ruhe selbst.

 

Es ist auch in Mexiko nicht viel los, wir fahren durch halb leere Städte mit Maskentragenden Menschen, wenden uns Richtung Meer und übernachten bei einem kleinen Zementwerk mit Nachtwächter.

 

Am Meer dann die nächste Ueberraschung, Strasse verrammelt nach Puerto Penasco, auch die nächste Strasse zum Badeort ist gesperrt. Militär, Polizei, Sanität und sonst noch welche stehen da. " Können wir da nicht hin?" " Wenn ihr eine Hotelreservation habt, schon." Wir fahren weiter und übernachten an der Autobahn auf einer Tankstelle, wo schwitzen, der Eintritt nur mit Maske möglich ist und überlegen uns, ob das wohl eine grandiose Idee war, mit diesem Mexiko. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Eva und Christian (Freitag, 19 Juni 2020 21:32)

    Hallo Yvonne und Alois,
    Jetzt scheint sich bei euch die Situation doch sehr zu zuspitzen� Wir bekommen ein ungutes Gefühl beim Lesen eurer Zeilen, denn es kommt uns vor wir erleben es am eigenen Körper wie euch zu Mute ist.
    Wir wünschen euch viele gute Nerven, es wird sich schon alles zum Guten wenden�
    Viel Glück und liebe � Grüße aus Innsbruck

  • #2

    Ruth (Samstag, 20 Juni 2020)

    Willkommen in Mexiko
    Ruth & Markus, San Agustin Etla, Oaxaca