Wir stehen am letzten Tag des Februar nur noch 60 km vor der Texanischen Grenze. Da wollen wir doch versuchen, ob wir reinkommen in die USA.

In Laredo ist der Grenzübergang, ich habe den Bammel und hatte sogar Alpträume letzte Nacht, aber Alois ist wie immer entspannt.

Ups, eine Frau und dann erst noch maskiert, das kann ja heiter werden. Nach einer Impfung fragt sie nicht, jedoch nach Lebensmitteln, Waffen, Alkohol, Tabak, etc.. Sie geleitet uns zur Inspektionsstelle. Dort nimmt sie uns den Schlüssel ab und wir warten eine halbe Stunde.

Der Zollbeamte der dann angetrottet kommt, schaut uns an, hat wohl keine Lust sich unser Fahrzeug näher anzusehen, gibt uns den Schlüssel zurück und lotst uns zur Emigration. So haben wir den beim Schweizer gekauften Käse also immer noch an Bord.

Wir warten wieder eine halbe Stunde, die Abfertigung der vor uns am Schalter befindlichen Mexikaner dauert seine Zeit. Einer wird direkt mit Handschellen abgeführt, ein anderer bekommt kein Visum und verlässt mit hängendem Kopf die Halle.

Endlich sind wir dran. Fingerabdrücke und Bild werden gemacht. Den Esta Antrag müssen wir direkt am Schalter ausfüllen, was natürlich auch seine Zeit braucht. " Wo ist eure erste Station in Texas?" " Keine Ahnung, ah ja beim Walmart in San Antonio." Er sucht die Adresse raus und wir schreiben sie ab, Wir bekommen dann tatsächlich unseren 1. Amerikanischen Stempel in den Pass und einen Fiche. Dann sind noch je 6 Dollar fällig und wir sind in die Freiheit Texas entlassen.

Kurz darauf sehen wir tatsächlich unseren 1. Camper nach über 1000 km seit wir Atotonilco verlassen haben. 

Wir holen uns Maps beim Touristikcenter, passieren nochmals eine Kontrolle mit Hunden und fahren dann richtig los.

Die Strassen sind breit, die grossen Brummis schnell, sie winken fast alle freundlich beim Ueberholen. Die Landschaft ist gleich wie drüben. Einzig gibt es hier bereits Oelförderung, ach ja wir sind ja in Texas.

In San Antonio stellen wir uns auf den Wallmartparkplatz, mit ausgewiesenen Stellplätzen für Womos und testen wie das so geht ohne Maske im Laden. Tatsächlich braucht es sie nicht, aber die Hälfte der Einkäufer sind mit einer bestückt. Ob das bis in alle Zukunft so bleibt?

Am Morgen besuchen wir zuerst eine Münzwäscherei. Nach einer Stunde haben wir unser Zeug sauber und getrocknet wieder im Schrank.

Nun aber auf nach San Antonio mit seinem Flusswanderweg. Einfach toll, wir marschieren ein paar Kilometer mitten in der Stadt, mit den Hochhäusern oben, wir unten am Fluss, einfach toll. Ein bisschen Venedig in Texas.

Wieder oben und raus aus der Stadt, kommen zuerst die Reihenhäuser und dann wieder die  weite Landschaft mit den Farmen. Leider haben die Bäume noch nicht ausgeschlagen, der Frühling ist noch nicht da. 

Wieder eine Uebernachtung bei einem Walmart.

Wir  brauchen dringend Wasser und auch die Reservegasflasche will gefüllt sein.

So Ver- und Entsorgungsstellen wie im Westen der USA haben wir noch keine entdeckt. Bei einem Wohnmobilmarkt dürfen wir Wasser bunkern und auch die Gasflasche wird hier befüllt. 

Alles erledigt. Das Verkehrsaufkommen ist sehr gross und etliche Baustellen, wo die Strassen schmäler werden, aber die Brummis, trotz Temporeduktions Tafeln, das Tempo nicht runternehmen und an ans vorbeidonnern, bringen Alois mächtig in in Stress, von wegen gemütliches Fahren in den USA. 

Dann kommen auch noch die Feierabend Staus dazu, so dass wir uns in Katy, kurz vor Housten vor ein Dennis Restaurant stellen, wo wir uns verköstigen, an die Preise müssen wir uns erst gewöhnen, und auch gleich übernachten.

Toll! Es wimmelt nur so von Strassen und Brücken rund um die 3. grösste Stadt der USA. Irgendwie geraten wir auf eine Toll Strasse. Keine Barriere, kein Zahlhäusschen, jedoch Blitzlichtgewitter über und neben uns. Das kann ja heiter werden. Bloss schnell wieder runter von dieser Zahlstrasse, ist nämlich nicht so toll. Doch noch einmal ereilt uns ein Blitzlichtgewitter bevor wir es endlich schaffen auf die " normale" Strasse zu gelangen.

Jetzt passen wir extrem auf, dass wir nicht mehr auf die Toll Strasse gelangen, obwohl uns das Navi immer wieder darauf leiten will.

Schliesslich erreichen wir dann doch das Nasa Center, wo es zum Glück heute keinen Andrang gibt. Es gilt im ganzen Gebiet strengste Maskenpflicht. Alois:" So viel zum freien Texas." Er wird dann auch mehrfach streng darauf aufmerksam gemacht, dass die Maske die Nase und den Mund bedecken muss.

Viel wird ausgestellt von ehemaligen Astronauten und in ein Testflugzeug mit dem draufsitzenden Shuttle können wir sogar rein.

Wir fahren dann auch noch mit dem Zügli zum Control Center der Mondlandung 1969, das jetzt ein Museum ist. Sehen uns die Live Landung an. Ein bisschen verwundert sind wir schon über die perfekten Bildaufnahmen und das Live-Telefonat, ohne Zeitverzögerung und Knackgeräusche des Präsidenten mit den Astronauten.

Nach diesem Programmpunkt fahren wir an die Golfküste nach Kemah, wo wir uns auf einen der riesigen Parkplätze für die Nacht hinstellen.

Die Saison hat gerade erst begonnen. Im Sommer wäre das wahrscheinlich nicht möglich. So ist es ruhig hier und wir werden auch des nachts nicht behelligt. 

Wir sichten einen Aldi, da müssen wir doch gleich unsere Vorräte auffüllen.

Dann auf der Interstate 10 Verkehr bis zum Abwinken. Staus und Lastwagen ohne Ende. Wir fahren von der Strasse ab und freuen uns auf die Ruhe im Anahuac Naturreservat.

Hier darf man gleich neben dem Campingplatz für 3 Nächte frei stehen, sofern man autark ist. Was wir ja sind.

Endlich kommen mal wieder die Stühle raus und der Grill wird in Betrieb genommen. Herrlich diese Ruhe. Einzig die Möwen melden sich zu Wort.

Nach der sehr ruhigen Nacht ist es am Morgen ziemlich windig. Unsere Nachbarn machen sich vom Acker und wir beobachten die Pelikane, Möwen, Reiher und die komischen Fische die sicher 30 cm über das Wasser fliegen, bevor sie wieder im Nass verschwinden.

Gegen Mittag fährt der Sheriff vor und fragt nach dem Permit. Ich will ihm unsere Pässe mit dem Visum zeigen. "Nein, nein, only the permit." " Brauchen wir eine Bewilligung um hier zu stehen?" " Ja das dient zur Kontrolle und das bekommt ihr im Service Center, aber das ist jetzt geschlossen." " Hä?" " Wann fährt ihr weiter?" " Morgen." " Ah dann ist das kein Problem, einen schönen Tag noch." Und er fährt von dannen.

So und nun suchen wir die Alligatoren, vor denen wir uns in Acht nehmen sollen.

Nach einer Stunde Marsch, haben wir alles andere, nur keine Alligatoren gefunden, so  kehren wir zum Camper zurück.