Es ist tatsächlich so. Die Wetterprognosen sagen voraus,  dass es heute regnet und genau um 08.00 Uhr ist es soweit, der Regen setzt ein.

Eigentlich wollen wir uns wieder auf einen Platz im grünen Wald setzen, doch dieser ist geschlossen. Nun denn dann halt weiter.

Wir fahren weiter über Land und sind recht unerwartet plötzlich in Tennesse.

In Chattanooga, es giesst immer noch wie aus Kübeln, stellen wir uns am Fluss auf einen Parkplatz und oh Schreck, da läuft an zwei Stellen Wasser rein. Einerseits beim Fenster, das Alois mal abmontieren musste um den Rollladen wieder läufig zu machen, andererseits beim Dach, wo Alois mal isolieren musste, nach dem ein Kabel durch das Dach für die Solaranlage gemacht worden war. Alois:» Gar nicht gut.» Aber es regnet im Moment immer noch und wir müssen warten bis morgen.

Die Stadt ist wunderschön, wenn es denn schön wäre, aber so mag man nicht nach draussen gehen. Gegen Abend lässt der Regen zum Glück nach und meine feuchten Kleider in meinem Fach sind dank unserer Heizung wieder trocken.

Am Morgen fahren wir auf der Interstate über die Berge, wo Nebel herrscht und wir Big Foot natürlich nicht entdecken. Kurzfristig sind wir in Georgia um nach ein paar Kilometern wieder in Tenessee einzureisen. Am Visitorcenter decken wir uns mit Kartenmaterial ein, haben danach in Kürze ein  Home Depot erreicht, denn die zwei Tuben mit Silikon sind wie erwartet eingetrocknet.

Alois macht sich auf dem Dach und am Fenster zu schaffen. « So jetzt müssen wir den nächsten Regen abwarten um das Werk zu testen.»

Dieser lässt noch auf sich warten. In der Downtown von Nashville ertönen aus allen geöffneten Fenstern und Türen in Superlautstärke Rock-, und Countryklänge. Ich freue mich schon auf den Spaziergang durch die Strassen.

Die Parkplatzsuche ist gar nicht so einfach. Viele der grossen Flächen sind vollständig geschlossen. Alois entdeckt auf der anderen Seite des Flusses beim Stadion grosse Parkplatzfelder. Einige davon sind geschlossen, auf anderen darf nur mit Bewilligung geparkt werden, alles Video überwacht. Nun gut am kleinen Park zwischen Stadion und Fluss besteht das Parkverbot und die Androhung des Abschleppens lediglich an Tagen wo Anlässe stattfinden und das nächste Footballspiel findet erst am Samstag statt. Wir haben unseren Uebernachtungsplatz gefunden.

Erst warten wir die Regengüsse ab, Alois Arbeit scheint von Erfolg gekrönt zu sein um uns danach gegen abend über die Fussgängerbrücke ins Getümmel zu werfen. In allen Lokalen gibt es Live Musik. Im Jonny Cash Bar und Grill spielt eine Rockband. Natürlich finden wir auch eine Bar wo Country zum Besten gegeben wird.

Nach ein paar Stunden, es wird wieder kalt, haben wir genug gesehen und gehört, kehren wir zurück zum Camper, wo wir die Stille geniessen. Das Panorama auf die Innenstadt, das sich uns von hier aus bietet ist einmalig.

Es ist schon verrückt, am Morgen strahlt die Sonne erneut von einem stahlblauen Himmel und die Temperatur steigt schnell von 6 Grad auf knapp 15 Grad.

Raus aus der Stadt und auf die Landstrasse mit weniger Verkehr. Im Statepark Montgomery Bell erklärt uns die freundliche Dame, dass das Wetter im Frühling jeweils mal so und mal so ist, wie bei uns in Europa. Dieses Jahr ist es halt kalt, windig und regnerisch. Wir möchten einen Platz ohne Stromanschluss. « Gibt es nicht, aber ich gebe euch einen der besten Plätze am Bach.» Und da wir Senioren sind, gibt es auch noch Ermässigung. Mit 22 Dollar und ein paar Zerquetschten für die Steuer sind wir gut bedient.

Ich kann unsere Wäsche waschen und Alois mal wieder grillen. Warm ist es aber nicht.

Wer sagt's denn. Am Morgen fehlt nicht viel und es würde schneien. Ich könnte ja die Bilder mit den schlechten Wetter einfach weglassen und die Temperatur sowieso, dann hättet ihr das Gefühl es sei immer warm und schön in den USA. Mach ich natürlich nicht.

Bei solchen Nachttemperaturen brauchen wir Gas ohne Ende, zum Glück finden wir immer welches. Alois:» So habe ich mir das nicht vorgestellt. Wären wohl besser noch länger in Florida geblieben.» « Nö, mein Sehnsuchtsziel ist das echt nicht.»

Nun gut. Wir bunkern Gas, fahren eine Strecke auf der Interstate und unser Navi findet eine Abkürzung nach Memphis. Was sich als Abkürzung durch eine reizvolle Landschaft entpuppt ist ein Irrweg. Wir landen in Savannah, das gibt es tatsächlich auch in Tennessee, hab da wohl was falsches eingegeben. Es fehlen uns noch 190 Kilometer bis nach Memphis,

Hier leben auch Amish People, was wir an den Kutschen und den Tafeln erkennen können. Wir lassen sie aber in Ruhe.

Der Himmel sieht eher nach Weltuntergang aus, als wir uns Memphis nähern, aber wir sind das ja gewohnt und wissen, dass Morgen laut Wetterprognose wieder der Himmel lacht.

Wir stellen uns auf den laut eigenen Angaben schönsten Campground von Memphis, direkt neben das Graceland, bekommen einen einfachen Platz im Grünen und warten den morgigen Tag ab. 

Natürlich lacht die Sonne. Wir laufen zum Eingang des Graceland.

Für 102 Dollar dürfen wir das Museum von Elvis sehen, sein Haus nur aus der Ferne. Aber das reicht uns, würde doch eine Besichtigung seines Anwesens tatsächlich 160 Dollar kosten. Auch eine Vip Tour wäre möglich, die aber dann 400 Dollar für uns beide kosten täte.

Ein Supergeschäft. Wir sehen noch andere Leute, die wie wir, das " günstige" Ticket gelöst haben.

In jedem Ausstellungsraum, gibt es einen Shop, wo man " echte" Dinge von Elvis und Andenken aller Art, völlig überteuert erstehen kann. Wir verzichten.

Nach der Besichtigung wollen wir in die Downtown von Memphis, ordern mittels Hilfe einer netten Security Dame ein Taxi, warten 1 Stunde auf dasselbe und geben dann entnervt auf. Irgendwie scheint der Wurm drin zu sein, wir verbringen den Abend in der warmen Stube und kochen Spaghetti.