Do
26
Jan
2023
Wir mögen nicht mehr warten und entschliessen uns nach dem Einkaufen in Chetumal zum nur ein paar Kilometer entfernten Border nach Belize zu fahren.
Um gut vorbereitet zu sein möchten wir die Pässe und den Fahrzeugausweis bereitlegen. Ups, wo ist denn der Fahrzeugausweis? Auf jeden Fall nicht dort, wo er normalerweise versorgt ist. Vor dem Zollgebäude suchen wir an den möglichsten und unmöglichsten Orten, sicher eine Viertelstunde und sind fast schon gewillt, den Rückzug anzutreten. Im letzten Moment finden wir ihn an einem Platz, wo wir ihn bei einer Polizeikontrolle nie und nimmer gesucht hätten.
Bei der mexikanischen Ausreise, müssen wir ein Formular ausfüllen, das man eigentlich nur bei der Einreise ausfüllen muss. Wir bekommen den Ausreise-Stempel in den Pass und können nun über die Brücke nach Belize.
Zuerst wird unser Fahrzeug von aussen desinfiziert, es ist zwar nicht sauber aber wahrscheinlich "steril".
Beim Zollgebäude füllen wir das obligate Formular aus, wir möchten uns 30 Tage in Belize aufhalten. " Wo ist euer erster Aufenthalt?" Wir müssen die von ihm gereichte Map konsultieren( soviel zu unseren Vorbereitungen) und entscheiden uns für den Camping( ob es den wohl gibt?) im nächstgelegenen Städtchen Corozal. Die Map dürfen wir behalten. Beim nächsten Beamten, übrigens alle schwarz, bekommen wir den Stempel für 30 Tage in den Pass. Jetzt noch das Formular für den Camper, welches wir bei der Ausreise wieder abgeben müssen.
Ein Beamter fragt uns fast beim Vorbeigehen," Habt ihr Früchte dabei?"" Nein." "Habt ihr Gemüse dabei?" "Nein."" Habt ihr ein Haustier dabei?" "Nein."" OK." Niemand interessiert sich für das Innere des Womos und wir werden alsbald in Belize Willkommen geheissen.
Die Versicherungsagentur befindet sich direkt nach dem Border. Wir bekommen eine Autoversicherung für einen Monat und können hier auch gleich noch die ersten Pesos in Belize Dollar umwechseln.
Die ganze Prozedur, inkl. Sucherei des Fahrzeugausweises und Versicherung hat knapp eine Stunde Zeit in Anspruch genommen und uns keine 50 Euro gekostet.
Hier in Belize gibt es keine Topes, dafür umso mehr Bumps, die auch nicht weniger eklig sind als in Mexiko. Es wird in Meilen und Gallonen gemessen, also heisst es sich wieder umstellen und englisch wird gesprochen. Der Umrechnungskurs von Peso zu Belize Dollar ist sehr einfach, 10 Dollar sind 100 Peso oder 5 Euro.
Auf unserem ersten Stellplatz werden wir von einem netten Belizer mit interessantem Fahrrad begrüsst und mit Bananen beschenkt. " Stellt euch besser weiter vorne an den Malecon, der ist beleuchtet." Aha, dann machen wir das und parken um.
Kaum stehen wir, kommt eine fröhliche Frauenschar daher. Sie leben in Texas und besuchen Nina, ihre Freundin, die hier in Belize ihre Zelte aufgeschlagen hat und sich ein Haus baut. "Kommt doch mit ins Restaurant, dort isst man sehr gut." OK. Das Restaurant ist wirklich toll, direkt am Meer und echt romantisch. Wir geniessen ein paar gemeinsame lustige Stunden bei Speis und Trank.
Schade nur haben wir vergessen unseren Wassertank in Chetumal aufzufüllen, der ist komplett leer und funktioniert unser Vodafon world nicht in Belize. Nun morgen ist ja auch noch ein Tag.
In der Nacht gehen immer wieder Regenschauer nieder und es ist sehr angenehm kühl zum Schlafen.
Fr
27
Jan
2023
Nach der ruhigen Nacht gibt es bereits was zum Staunen. Die Kinder aus der neben uns liegenden kirchlichen Schule, feiern ihr Jahresfest mit einem Umzug um das Quartier.
Wir haben ja einiges zum Erledigen, also ab auf den zentralen Platz. Bankomaten besucht, bei Smart eine Sim Karte und unlimierte Daten für 10 Tage (länger geht nicht) gekauft, Kostenpunkt 20 Euro.
Trinkwasserauffüllstation gesucht und gefunden. Die Dame meint:" Sie hätten das beste Wasser auf der ganzen Welt, Tests hätten das immer und immer wieder bewiesen, sogar die Amis und Kanadier seien begeistert." Wir bezahlen für die Füllung unseres Tankes 2.50 Euro.
Alois fühlt sich nicht sehr gut, also stellen wir uns auf den Platz am Meer und er macht Siesta.
Belize besteht zu 40% aus Dschungel und Naturschutzgebiet. Es leben lediglich 400'000 Menschen in diesem seit 40 Jahren unabhängigen Land, das mit knapp 23'000 km2 nur etwas mehr als halb so gross wie die Schweiz ist. Es gehört laut Internationalem Währungsfond aufgrund seiner Wirtschaftsleistung zu den Entwicklungsländern. Es gehört zu den Commonwealth Staaten. Die Queen ziert immer noch die Banknoten.
Da wir im Moment keinen Kontakt zu unseren Reisefreunden haben und sie vermutlich bereits in Belize ohne Internet sind, können wir ihnen nicht schreiben, wo wir uns aufhalten. Aber sie tauchen gegen Abend bei uns auf dem grossen Platz auf. " Ihr seid Verräter, haut einfach ab, ohne uns was zu sagen." " Wir sind halt so Spontis, aber wir sind ja jetzt wieder vereint."
Beim gemeinsamen Abendessen, tauschen wir die Erfahrungen beim Grenzübertritt aus.
Jürgen macht sich danach die Mühe, all die interessanten, sehenswerten Orte auf dem Plan zu markieren.
Sa
28
Jan
2023
Andrea und Jürgen starten bereits ein paar Stunden vor uns an die nächste Station unserer Tour.
Da wir immer hörten, alles sei so teuer und viele reiche Amis hätten sich in Belize niedergelassen, gingen wir davon aus, dass Belize ziemlich mondän sei und vor Reichtum nur so strotze. Weit gefehlt, wir sehen auf der Fahrt nach Orange Walk Town vor allem ärmliche Behausungen, viel Armut, zugedröhnte Menschen und Zuckerrohrfelder links und rechts der Strasse.
Auch Orange Walk Town selber sieht ziemlich runtergekommen aus. Am Fluss New River treffen wir direkt beim Landesteg, wo wir morgen die Bootsfahrt zur Mayaanlage Lamanai beginnen, unsere Reisefreunde.
Der Nachmittagsregen lässt nicht lange auf sich warten, macht aber alsbald der Sonne wieder Platz.
So
29
Jan
2023
Da sich Alois noch immer nicht so gut fühlt, hütet er die Womos.
Wir staunen nicht schlecht, als unsere neuen Bekannten aus Corozal auftauchen, weil sie zufälligerweise auch die 40 km lange Fahrt mit dem gleichen Boot machen.
Unser Guide, mit Spitznamen Coconut Pit fährt rasant über den Fluss mit seinen vielen Schleifen, wir hätten wohl ziemlich oft die falsche Abzweigung genommen und uns in den Windungen verloren. Immer wieder stoppt er das Boot um uns Tiere zu zeigen, die sich am Ufer aufhalten. Vögel, Leguane und Krokodile.
Wir passieren die grösste Zuckerrohrfabrik von Belize, die zweitgrösste Industrie dieses Landes. Die grösste ist der Tourismus. Da kann man sich sehr gut vorstellen, was die 2 Jahre harte Corona- Massnahmen für die Menschen hier bedeuteten.
Eine grosse Mennoniten Kolonie passieren wir ebenfalls. Sie produzieren 70% der Lebensmittel des Landes und sind modern. Die Belizer nennen sie Moneyniten. Dann gibt es in Belize noch die Amishen, welche in der vorindustriellen Zeit stehen geblieben sind.
Die Flüsse bildeten die Strassen für die Mayas, die sich im jetzigen Belize, Guatemala und Mexiko befinden. So besuchten sie sich gegenseitig und trieben Handel. Aber sie bekriegten sich wohl auch.
Dann erreichen wir den See, an dessen Ufer die Mayaruinen liegen. Lediglich 1% werden wir zu sehen bekommen, der grosse Rest liegt noch unter dem Urwald verborgen. Es ist wohl eine der ersten Mayasiedlungen überhaupt, bereits 1500 v.Ch gegründet und bis 1500 n.Ch bewohnt. Bis die Spanier auftauchten um sie zu guten Katholiken zu machen. Sie mussten keine Menschenopfer darbringen, hatten sie doch genügend Wasser, den Fischfang, Felder und Tiere. Hätte man sie in Ruhe gelassen, würden sie vielleicht heute noch zufrieden und glücklich hier leben. Nun ist es ein Museum.
Nach dem Rundgang gibt es ein leckeres kaltes Buffet und danach geht es in rasanter Fahrt an den Ausgangspukt zurück. Heute hatten wir keinen Regen.
Di
31
Jan
2023
Nach dieser schönen Tour fahren wir weiter im Dschungel zu den Brüllaffen.
Hier in dieser Region wähnen wir uns in Schwarzafrika. Es leben hier vorallem Nachfahren der Sklaven. Der 11-jährige Justin erklärt uns, dass er Arzt werden will, was für tolle Pläne.
Wir stellen uns ans Baboom Sanctuary Visitor Center, von wo aus wir am Morgen die Tour durch den Urwald machen, um die Affen zu besuchen.
Nach der ruhigen Nacht, machen wir uns zusammen mit einer Amerikanischen Familie und Twent, nach seinen ausführlichen Erklärungen über dieses Schutzgebiet, dass zur Zeit an die 5000 Brüllaffen beheimatet, auf ins Dickicht. Im grossen geschützten Gebiet gibt es ausserdem 5 Dörfer, die von ihren Erzeugnissen und den Touristen leben.
Wir entdecken eine Familie. Twent klatscht in die Hände und der Chef antwortet mit lautem Gebrüll.
Nach einer Stunde kehren wir mit vielen Informationen über die Affen die sich vollumfänglich vegetarisch ernähren, Erklärungen über die Pflanzenwelt, Vogelwelt und tollen Eindrücken zurück zum Womo und machen uns auf den Weg nach Belize City.
Mi
01
Feb
2023
Nach gut einer Stunde erreichen wir Belize City. Bis ins Jahr 1970 war dies die Hauptstadt von Belize. Nach einem fürchterlichen Hurrican in den 60er Jahren, der weite Teile der Stadt zerstört hat, hat sich die Regierung entschlossen die Hauptstadt ins Hinterland zu verlegen.
Am Rande von Belize City gibt es viele Villen. Auch ist der dem Meer zugewandten Teil mit seinem Malecon wirklich schön gestaltet. Die Kreuzfahrtschiffe stehen weiter draussen und die Passagiere werden mit kleinen Booten an Land gebracht. 3x pro Woche kommen so eine Menge Touristen nach Belize, die in Gruppen das Land erkunden. Auch fahren sie mit Booten raus zu den Riffen, wo sich toll schnorcheln und tauchen lässt. Das 80 km lange Riff, das sich von Mexiko bis nach Honduras erstreckt, ist nach dem Barrierriff in Australien das zweitgrösste der Welt.
Eigentlich möchten wir hier unsere Wäsche machen lassen, doch die Laundry’s sind entweder gar nicht mehr vorhanden oder nur sehr schwer erreichbar, da die Strassen schmal und komplett verstopft sind von Autos.
Wir stehen über Nacht am Malecon. Ich werde in der Dunkelheit um 20.00 Uhr beim Rauchen von einem Bettler besucht, der mir eine Zigarette abbettelt. Mir ist das etwas unheimlich, also bleibe ich bis zum Schlafengehen im Womo drin.
Am Morgen sind die Bettler bereits wieder unterwegs. Da ich ihnen kein Geld gebe, geben sie sich mit Zigaretten zufrieden. Es wimmelt nur so von zugedröhnten Bettlern in der Stadt. Aber schnell überwiegen die Kreuzfahrtpassagiere das Bild.
Do
02
Feb
2023
Ueber den George Price Highway fahren wir weiter ins Hinterland. Zuerst fahren wir mitten durch einen grossen Friedhof, bevor wir das riesige Sumpfgebiet durchqueren.
In Belmopan, der Hauptstadt machen wir Halt. Belmopan ist ein Kunstbegriff, der sich aus Belize und dem Fluss Mopan zusammensetzt. Die Stadt wurde für 40'000 Menschen konzipiert. Es leben in dieser sehr beschaulichen kleinen Stadt mit den Regierungsgebäuden und der Universität jedoch bis zum jetzigen Zeitpunkt erst 27'000 Menschen.
Wir finden die kleine Wäscherei, dank dem IOverlander auf Anhieb. Ich fülle die Maschine und die Asiatin, wird diese danach in den Trockner legen.
Auch das Wasser nachfüllen bei dem Asiatischen Geschäft klappt ohne Probleme. Er meint:» Was, ihr kommt soweit her, da schenke ich euch doch das Wasser.»
Wir essen in « Kuba» hervorragenden Eintopf und können danach unsere saubere Wäsche im Womo verstauen. Fast alle Geschäfte sind in Asiatischer Hand.
So eine friedliche, beschauliche Hauptstadt haben wir auf all unseren Reisen noch nie gesehen und erlebt.
Nun es geht weiter ins Landesinnere nach San Ignacio. Endlich wieder hügeliges Gelände. Nach fast 2 Monaten Ebene. Als wir einige Fahrzeuge passieren lassen, hält ein mit deutscher Nummer versehenes Auto vor uns. Die Dame spricht uns auf Deutsch an.» Habt ihr Probleme?» «Nein». Sie erklärt uns, dass sie vor 8 Jahren in dieses traumhafte Tal ausgewandert seien, eine kleine Lodge betrieben und sich im Paradiese wähnten. Zwar seien während der Massnahmen die Grenzen komplett geschlossen gewesen, keine Flugzeuge, keine Kreuzfahrtschiffe, keine Touristen. Doch die Lodge sei sowieso nur ein kleiner Nebenverdienst für sie. Nachdenklich fahren wir weiter.
Nahe der Guatemaltekischen Grenze liegt San Ignacio. Es ist ein touristischer Ort, der den Ausgangspunkt für viele Ausflüge ins Umland und bis Guatemala ( Tikal) bildet. Auch sind viele Rucksacktouristen unterwegs.
Wir treffen auf unsere Freunde und verbringen beim gemeinsamen Nachtessen in einem der vielen schön gestalteten Restaurants den Abend.
Die junge deutsche Besitzerin des Campingplatzes auf dem wir stehen, erklärt uns, dass wir das Dorf am Wochenende kaum wieder erkennen würden. Es kämen dann viele Menschen aus ganz Belize um zu feiern und das Leben zu geniessen, sofern es nicht regnet.
Fr
03
Feb
2023
Andrea und Jürgen möchten den Botanischen Garten besuchen. Sie kommen nach zwei Stunde unverrichteter Dinge zurück. Die Nebenstrasse besteht nicht nur komplett aus Lehm, sie ist auch so steil, dass ihr Womo die Steigung nicht mehr schafft. Wenden geht nicht, also einen Kilometer im Rückwärtsgang den Hang wieder runter.
Wir fahren auf der zuerst gut ausgebauten Strasse zum Rio on Pools, ins Naturschutzgebiet, wo wir registriert werden. Die letzten 10 Kilometer sind dann auch nicht ohne, da noch nicht ausgebaut, aber zum Glück nicht so steil.
Der View Point ist gesperrt, da ein Meeting veranstaltet wird. Aber runter zu den Pools dürfen wir wanden um das plätschernde, frische Wasser in den schwarzen Felsen zu bewundern.
Der tolle Campingplatz in der Nähe wurde ihnen vor 3 Monaten geschlossen. Der Besitzer meint, dass sei eine lange Geschichte, die wir aber nicht hören mögen, so geht es wieder zurück nach San Ignacio, wo wir ein weiteres Mal übernachten.
Sa
04
Feb
2023
Unsere Reisebegleiter wollen nach Spanish Lookout um die Mennoniten zu besuchen. Wir kennen diese bereits bestens aus dem Chaco in Paraguay. Aber die Lust auf gute typisch deutsche Lebensmittel lassen uns ebenfalls dahin fahren.
Anders als im Chaco ist alles auf Englisch angeschrieben, aber die Frauen tragen zumeist Kopftücher und lange Röcke. Das Essen im Restaurant ist nicht anders als an anderen Orten. Im Geschäft erstehen wir etwas Fleisch, jedoch ist alles gefroren.
Wir stellen uns in den sehr schön gestalteten Park an der Lagune. Ein kleines Museum, zeigt die Häuser der ersten Pioniere, die sich hier im Jahre 1958 angesiedelt haben.
Natürlich kommt gegen Abend wieder ein heftiger Regenguss. Alois:" Eigentlich sollte ich jetzt aus der Wiese wegfahren." Wir bleiben. In der Nacht regnet es dann noch mehr.
Andrea und Jürgen möchten in ein kleines Dorf fahren, in dem sie hoffen mit Mennoniten in Kontakt zu kommen.
Wir kommen ohne Wollen in Kontakt mit sehr freundlichen, deutschsprechenden Frauen, die ihre Männer anrufen um uns aus unserer misslichen Lage zu befreien. Alsbald sind sie da und nach ein paar vergeblichen Versuchen unser Womo aus dem nassen Graben zu ziehen, gelingt es endlich.
Wir erfahren im Gespräch vieles von ihnen. Unter anderem, dass ein Teil der Menschen nur Plattdeutsch spricht und die anderen lediglich Englisch. Seit einem Jahr hätten sie deswegen einen Uebersetzer.
Alois meint später:" ich hab's ja gesagt, wir hätten gestern Abend aus der Wiese fahren sollen." Ich:" Dann hätten wir nicht die netten Mennoniten kennen gelernt und ihre Geschichten gehört." Alois:" So ein Blödsinn."
Wir wollen nun zu einem Naturschutzgebiet mit vielen Krokodilen. Die Nebenstrassen sind gut zu befahrende Erdwege. Aber irgendwann treffen wir auf eine Barriere. " Hier könnt ihr nur mit einem Pass durch, denn es ist Mennonitenland." Ups, schade dann halt wieder zurück. Später erzählen uns unsere Reisebegleiter, dass das kleine Dorf sehr heruntergekommen sei und sie deswegen umgedreht seien.
Wir passieren wieder Belmopan und fahren in die Berge durch den Dschungel, vorbei an Zitrusfrüchten- und Obstplantagen. Eigentlich möchten wir ein anderes Naturschutzgebiet besuchen, aber der schmale Erdweg lässt uns von diesem Plan Abstand nehmen.
Wir fahren direkt nach Hopkins an den Golf von Honduras. Dort stellen wir uns an den Fussballplatz. Bei Peer einem vor 12 Jahren ausgewanderten Berliner lassen wir uns ein leckeres Tropical Stroganoff schmecken.
So
05
Feb
2023
Heute wollen wir uns Placencia anschauen. Eine Halbinsel, von wo aus man tolle Schnorcheltouren zu den Riffen machen kann.
Jetzt wissen wir wo das Geld Zuhause ist. Das kleine Fischerdorf ist in den letzten Jahren zu einem exklusiven Touristenort geworden. Die Schere zwischen arm und reich ist hier sehr eklatant zu sehen.
Andrea und Jürgen stellen sich in ein Ressort mit Pool, wollen sie doch morgen einen Schnorcheltag machen, wir möchten uns eigentlich auf den öffentlichen Parkplatz stellen, doch es ist Sonntag und der Platz rappelvoll.
Nach dem Genuss eines der besten hausgemachten Eises und der Verabschiedung von unseren Reisefreunden machen wir uns auf den Weg nach Redbanks, wo wir hoffen Papageien zu sehen.
Die 6 km Piste ist gut und breit, auf jeden Fall bei trockenem Wetter. Am Ende der Strasse treffen wir auf das Mayadorf. Uns wird eine stündige Tour zu den Papageien angeboten. Zuerst müssten wir 3 Meilen mit dem Pickup fahren und dann zu dem Aussichtspunkt wandern. Wir sind einverstanden mit den 50 Bz Dollar pro Person. " Gut, dann rufe ich jetzt den Fahrer an, das kostet dann nochmals 20 Dollar. Ich:" Was, dann verzichten wir." Ich mache mir sowieso Sorgen über das Wetter, wenn wir uns morgen früh auf der Piste wieder nach vorne machen müssen. Wir wenden das Womo, da kommt er gerannt und meint, wir machen das für total 100 Bz Dollar. Wir danken und fahren weg.
Wir verbringen einen ruhigen Abend in Hopkins bei gutem Essen und Gesprächen mit Peer.
Di
07
Feb
2023
Bei Sonnenaufgang ist der Himmel noch bedeckt, doch schnell sind die Wolken weg. Es ist Montag und die Schulkinder gehen brav mit den Klassen in die Kirche, wo laut gesungen wird.
Mein Körper ist übersät von Stichen der Sandfliegen, es juckt wie verrückt. Alois plagen immer noch seine Nasennebenhöhlen, die sich chronifiziert zu haben scheinen. Auch ist die 10- tägige Simkarte aufgebraucht. Wir wollen die neue in Belmopan gekaufte aktivieren, was uns natürlich nicht gelingt. Die Apotheke mit angeschlossenem Smartladen hat obwohl anderes auf der grossen Tafel steht, um 10 Uhr immer noch verschlossene Türen.
Wir kaufen im Supermarkt zu Schweizer Preisen ein und fahren weiter der Küste entlang nach Dangriga.
Das Fischerdorf ist grösser als Hopkins, verfügt über eine geöffnete Apotheke wo wir uns mit Medikamenten eindecken können und sogar über eine Smart Agentur, wo unsere Simkarte aktiviert wird.
Wir stellen uns an den Strand, laufen durch das Dorf, erkundigen uns wo wir am besten Essen und sind dann tatsächlich von der Qualität des Restaurant Island Breeze begeistert.
Die angebotene Schnorcheltour zur Insel lehnen wir dankend ab, ist doch der Wellengang beträchtlich.
Andrea und Jürgen berichten uns per Whatsap, dass sie in Plancencia ein tolles Schnorchelabenteuer erlebt hätten wie noch nie und jetzt nach Mexiko zurückkehren werden. Gute Fahrt euch zwei und bis irgendwann irgendwo.
Beim Eindunkeln klatscht wieder der Regen gegen und auf unser Womo.
Mi
08
Feb
2023
Morgens bekommen wir eine Meldung auf unser « Belizer Handy». Wir haben nichts gespürt und die Menschen um uns herum scheinen auch nicht beunruhigt zu sein.
Die Touristengruppe kehrt von der vorgelagerten Insel zurück und fährt wohl zur nächsten Sehenswürdigkeit.
Wir nehmen die Küstenstrasse Richtung Norden. Die Berge liegen links von uns. Die Strasse ist bis auf wenige Kilometer fertiggestellt und wunderbar zu befahren. Wir möchten an eine kleine Lagune, wo es Manatees gibt. Weg vom Highway sind es dann nur noch Erdstrassen und einen Kilometer vor dem Ziel treten wir den Rückzug an.
Wir möchten nochmals nach Belize, um uns am nächsten Vormittag das Schauspiel mit den Kreuzfahrtschiffpassagieren anzuschauen. Für einmal essen wir japanisch, mhhmmmm.
Fr
10
Feb
2023
Um 11.00 Uhr werden immer noch Passagiere mittels Booten ans Ufer gebracht. Gut für Belize, dass der Tourismus langsam wieder Fahrt aufnimmt.
Nachdem wir genug gesehen haben, fahren wir weiter nach Corozal. Wir geniessen zum letzten Mal ein feines Essen im Restaurant und merken als wir auf die Wiese fahren, dass unser Pneu vorne links fast ganz platt ist. Also auf zur Garage, halten die Hand an den Pneu und spüren wie die Luft die entweicht. Der Uebeltäter ist schnell gefunden, wird gestopft und wir verbringen eine ruhige Nacht in Corozal.
Sa
11
Feb
2023
Es ist Samstag und der Pneu hat bereits wieder beträchtlich an Luft eingebüsst. Also nochmals zur Garage und 2 neue Pneus für vorne montieren lassen.
Nun aber über die Grenze zurück nach Mexiko. Interessant, Belize ist für uns das erste Land, wo wir bezahlen müssen, wenn wir es verlassen. Doch die Formalitäten sind schnell erledigt und wir peilen die Zollfreizone an. Nachdem wir auch hier einen kleinen Obulus entrichtet haben, dürfen wir reinfahren. Irgendwie nicht unser Ding, vom Uebermass an Kleidern sind wir überfordert, tanken günstigen Diesel und fahren über die Brücke nach Mexiko.
Wir werden zwar nach Esswaren gefragt, aber da die Zöllnerin keine Lust hat unseren Kühlschrank zu sichten, können wir alles behalten.
Es gibt keinen Stempel in unseren Pass, verfügen wir doch über eine Temporäre Residenz für Mexiko.
Wir sind wieder da und es fühlt sich sehr gut an. Nicht nur habe ich wieder meinen geliebten Oxxo, die Geschäfte sind gross und wunderschön eingerichtet und es gibt einfach alles. Nach zwei Wochen ohne Brot, lediglich Gummi, geniessen wir die feinen knusperigen Brötchen, den Käse, den Salami und……… aus dem Chedraui.
So
12
Feb
2023
Belize das kleine Land der Gegenätze. Lediglich 2 Grenzübergänge zu Lande, soweit ich das eruieren konnte, einen nach Mexiko und einen nach Guatemala.
Super gute Highways, aber sobald man auf Nebenstrassen kommt, vorwiegend Pisten. Zum Teil nicht möglich mit unserem Womo an interessante Sehenswürdigkeiten zu gelangen.
Der Belize Dollar ist an den US Dollar gebunden, genau geteilt durch zwei und das wird wohl so bleiben, bekommen wir doch zum Teil das Retourgeld gemischt, US Dollar und Belize Dollar, das heisst verdammt gut aufpassen beim Bezahlen.
Sehr viele Obdachlose, die zumeist total zugedröhnt sind und uns anbetteln. Gibt man ihnen was, wollen sie mehr, kein Wunder ist doch der Lebensunterhalt sehr teuer.
Heruntergekommene Häuser in den Städten, sehr viele baufällige Behausungen auf dem Lande. Die Kinder scheinen jedoch alle, die vorwiegend kirchlichen Schulen zu besuchen, die es auch in den kleinsten Gemeinden gibt.
Vorallem Schwarze prägen, nebst Mestizen, Mayas, Asiaten die die Geschäfte in ihrer Hand haben und einigen Superreichen Weissen in ihren Villen mit den teuren Autos und Yachten, das Bild. Es scheint fast keinen Mittelstand zu geben.
Die Nationalparks sind super schön und gut gepflegt, ist doch der Tourismus, der in den letzten Massnahmenjahren total eingebrochen ist, die Haupteinnahmequelle von Belize.
Daneben liegt wie auch in den Lateinamerikanischen Ländern, viel Unrat neben den Häusern und der Strasse.
Da das Meer durchwegs sehr bewegt war, sind Alois und ich nicht zum zweitgrössten Riff, der Welt rausgefahren. Andrea und Jürgen wohl und sie waren total begeistert, ist es doch das, wofür Belize bekannt ist.
Wir haben nicht ein schönes Einkaufszentrum gesehen, die « Supermärkte» sind dunkle Löcher mit bescheidenem Angebot. Einmal haben wir Toastbrot gekauft, das andere kann man gar nicht essen und dieses hat nach zwei Tagen bereits geschimmelt, also kein Frühstücksbrot in Belize.
In den Restaurants haben wir durchwegs hervorragend und abwechslungsreich gegessen, was natürlich auch seinen Preis hat.
Reggae und Blues war aus allen Boxen zu hören, was mir gut gefallen hat.
Die Menschen sind trotz der für uns widrigen Umstände fröhlich und freundlich. Ich habe mich oft gefragt, ob wir in Europa auf solche Zustände hinsteuern, wenn sich der Mittelstand in Luft aufgelöst hat, mit dem Unterschied, dass sie hier nicht frieren und die Natur ihnen ganzjährig Nahrungsmittel schenkt.
Alles in allem kein Land, wo wir uns niederlassen wollen würden.