Sa
14
Apr
2018
Das Wetter ist immer noch gut, also ab nach San Marino der ältesten Republik der Welt.
Wir haben wohl wieder mal eine Abkürzung erwischt, die Strasse ist eher ein Pfad, aber durchaus fahrbar und von der Aussicht und dem wenigen Verkehr her sehr schön.
Angekommen in San Marino stellen wir uns auf den Womo-Parkplatz Nr. 9
Gps lat. 43.93543 long 012.44379 löhnen 4.50 Euro für 5 Stunden ( man könnte für 8 Euro auch die ganze Nacht stehen).
Wir stellen uns bereits auf einen langen und steilen Aufstieg ein, aber denkste, auf der anderen Strassenseite im Parkhaus gibt es einen Lift, der uns 9 Stockwerke hochträgt, oben auf dem Carparkplatz gibt es nochmals einen Lift der uns direkt vor das Tor des historischen San Marino bringt.
Alois Bedenken, dass wir so nicht auf die gewünschten Schritte kommen, erweisen sich als unnötig, denn auch oben geht es noch hoch und runter durch Strassen, Gassen über Plätze und auf Türme.
Von billigen Souvenirs, über Parfums, teuren Schmuck und Uhren bis zu exklusiven Kleidern und Schuhen findet das Shoperherz alles was es sich nur wünscht.
Dieses Wochenende findet in San Marino ein Comic Festival der besonderen Art statt. Kein Micky Maus und Co, nein sehr kunstvolle Kostüme prägen das gepflegte und saubere Stadtbild.
Irgendwann haben wir genug gesehen und gegessen, nehmen den gleichen Weg runter wie hoch und stellen uns für die Nacht auf einen Womo-Stellplatz etwas den Berg runter. Gps. lat. 43.92591 long 012.44808 kostenlos Ver-, und Entsorgung am Platz.
Der Ausflug nach San Marino lohnt sich auf alle Fälle, wir wurden absolut positiv überrascht vom Unesco Kultur Städtchen und stellen fest:" Muss man einfach mal gesehen haben."
So
15
Apr
2018
Heute ist es diesig und wir fahren raus aus den Hügeln. Auf der SS9 geht die Reise weiter Richtung Norden. Die ganze Industrie Italiens scheint in diesem Gebiet zu sein und wer denkt es gibt nur in Frankreich Kreisel um Kreisel soll mal diese Strecke benutzen.
Vorbei an Imola peilen wir Castel San Pietro Terme an, wo wir den grossen Parkplatz mit den ausgewiesenen Womo- Stellplätzen für die Nacht anpeilen.
Gps. lat. 44.3978 long 11.5931 kostenlos Ver-, und Entsorgung
Mo
16
Apr
2018
Am Morgen sind alle Parkplätze und auch sonst jedes Fleckchen mit Autos besetzt. Wir und unsere Campernachbarn werweissen, was da wohl heute los ist ? Ganz normaler Markttag, wir fahren weiter.
Erstaunlich problemlos passieren wir Bologna, fahren durch die topfebene Poebene und machen einen kleinen Abstecher zu Don Camillo und Peppino. Die gleichnamigen Filme wurden in Brescello gedreht. Gps. lat.44.903 long 010.5146 Gratisparkplatz.
Das Städtchen mit seinem Hauptplatz lässt uns eintauchen in die 50er Jahre. Je ein Restaurant namens Don Camillo und eines mit dem Namen Peppone rahmen den Platz mit den lebensgrossen Plastiken der Hauptfiguren ein. Wir sind nicht die einzigen Touristen, die auf den Spuren der beiden Protaganisten weilen und sich mit denselben fotografieren.
Nun aber nach Mantua, vorbei an Reisfeldern und Hühnerfarmen erreichen wir unseren Stellplatz am See. Obwohl die Strasse gleich neben dem Platz verläuft ist es des nachts erstaunlich ruhig.
Gps lat. 45.145802 long 010.8062 keine Ver-, und Entsorgung
Di
17
Apr
2018
Heute schwingen wir uns nach einigen Monaten endlich mal wieder auf unsere total verstaubten Räder." Sonst hätten wir sie gerade so gut Zuhause lassen können." Aber hier sind wir wirklich froh, da nicht in Laufnähe von Mantua.
Entlang des Sees erreichen wir nach einer Viertelstunde die Innenstadt. Mantua war 2015 Kulturhauptstadt Italiens. Alles Kopfsteinpflaster, nicht gerade ideal mit den Velos. Viele Schulreisen unterwegs in der Stadt und in den Museen. " Ob denen das wohl Spass macht?" " Sicher, ist allemal besser als in der Schule sitzen." Wir betreten kein Museum, ist das Wetter doch zu schön und die Gebäude auch von aussen ein schön anzusehen.
Auf dem Rückweg erleben wir den Kampf eines Anglers mit einem Riesenfisch, der nach der ausführlichen Fotosession wieder zurück ins Wasser darf. " Ich glaube in diesem See möchte ich lieber nicht baden."
Die letzten Sonnenstrahlen geniessen wir vor dem Camper und wie bereits gestern mit Gesprächen mit Gaetano, dem ehemaligen Polizisten, der nun Chef des Zivilschutzes ist und laut seinen eigenen Angaben eine Auge auf uns hat, damit uns nichts passiert. Er erzählt uns von seiner Schweizer Jugendliebe, die er leider aus den Augen verloren hat. Er übergibt uns seine Visitenkarte mit der Aufforderung, ihn anzurufen, sollten wir ein Anliegen oder Problem haben.
Mi
18
Apr
2018
Alois hat heute viel Arbeit. Bis er endlich auf's Wasser kann vergeht sicher eine Stunde. Alois:" Ja und ich habe bereits Rückenweh."
Endlich im See kurvt mein Göttergatte eine Stunde rum.
Danach dauert es wiederum eine Stunde, bis alles versorgt ist. " Das ist aber viel Aufwand für ein wenig Sport." Alois." Schon, aber es lohnt sich alleweil, das drumherum ist ja auch Sport."
Besuch bei der Wäscherei, Ver-, und Entsorgen an der Tankstelle und danach suchen wir uns ein neues Plätzchen am Fluss und werden in Rivalta sul Mincio fündig. Wir fühlen uns ein bisschen wie im Donaudelta. Alois:" Hier gefällt es mir, hier bleibe ich."
Gps. lat. 45.17878 long 010.68242 Wasserhahn am Platz.
Do
19
Apr
2018
Es läuft einiges an unserem Uebernachtungsplatz. Reisebusse laden Schulkinder aus, die Ausflugsboote besteigen und im Schilf verschwinden. Nach einer Stunde kehren sie zurück und die nächsten machen sich auf ins Naturschutzgebiet.
Auch eine Gruppe Deutscher Fischer, die die Nacht über in ihren Booten im Schilfdickicht übernachtet hat, kehrt an Land zurück. Sie haben bis zu 2.30m lange Welse gefangen, die sie wieder ins Wasser zurück entlassen haben, was sie eigentlich nicht machen dürften. Wir fragen uns warum?
Später kehrt wieder Ruhe ein, wir hören nur noch die Vögel zwitschern und die Frösche quaken.
Das SUP bleibt im Camper, Alois traut der Strömung und dem vielen Schilf nicht und sowieso fühlt er sich nicht so wohl, obwohl wir dasselbe gegessen haben, leidet er unter Blähungen und später unter Durchfall.
Fr
20
Apr
2018
Es geht Alois immer noch nicht viel besser, trotzdem fahren wir weiter nach Borghetto, bei Valeggio sul Mincio, wo wir den Stellplatz anpeilen.
Gps. lat. 45.353298 long 010.7204 10 Euro für 24 Stunden, inkl. Strom, Ver-, und Entsorgung.
Wir hängen uns nach Monaten mal wieder an den Landstrom, denn Kilometer haben wir in den letzten Tagen nicht viele zurückgelegt, der Ladebooster hatte also keine grosse Chance die Batterien zu füllen und unser Stromverbrauch ist wie immer gewaltig.
Alois ruht und trinkt Tee, ich schaue mir über die Brücke gehend, das kleine liebenswerte Mühlenstädtchen Borghetto an. Zwar ist es total touristisch liegt aber wunderschön zwischen den Gewässern am Fusse einer grossen Burg, beherbergt vor allem Gaststätten, Hotels und kleine Boutiquen mit allerlei Regionalem.
Ich bin auf der Suche nach Tabak, gibt es nicht in Borghetto, die selbstgemachten Zigaretten gehen langsam zur Neige und meine Nervosität steigt. Wäre ein guter Moment das Rauchen wieder mal aufzugeben, eigentlich. Ich steige auf’s Rad und fahre hoch nach Valeggio sul Mincio auf der Suche nach einer Tabacchi. Alle bereits geschlossen, aber da gibt es ja noch die Automaten. Diese funktionieren aber nur mit Identifizierung, habe nichts dergleichen dabei und bin schon ziemlich am Verzweifeln. Ein netter Einwohner erbarmt sich meiner, steckt beim zweiten angepeilten Zigarettenautomaten seine ID ins Lesegerät und meine Nervosität ist augenblicklich weg, was eigentlich nur ein ebenfalls Süchtiger nachvollziehen kann.
Sa
21
Apr
2018
Ein bisschen wohler fühlt sich Alois. Wir radeln hoch nach Valeggio sul Mincio. Die ganze Altstadt ist ein Riesenmarkt und voll von Menschen, ich erkenne es fast nicht mehr wieder.
Auch in Borghetto wälzt sich eine Menschenmenge durch die Gassen und die Restaurants sind gut gefüllt.
Bei unserer Rückkehr zum Stellplatz ist dieser ebenfalls proppevoll. Wir haben uns gut positioniert, stehen am Rande und haben eine schöne Aussicht raus ins Grüne.
So
22
Apr
2018
Wir wollen weiter, ich gehe bezahlen. Der Herr am Automaten meint:" Das macht 30 Euro." "Kann nicht sein, wir waren nur 2 Nächte da, dann macht das 20 Euro." Er kontaktiert seine Uhr und meint:" Ihr habt 2 Minuten überzogen." " Wie bitte, ich zahle für 2 Minuten 10 Euro, das mache ich gewiss nicht." Der Herr zeigt Einsicht, ich übergebe ihm die 20 Euro und er öffnet für uns die Schranke. "Na geht doch", meine ich," du hättest wohl den verlangten Betrag bezahlt." " Ja hätte ich, wir hätten ja früher aufstehen können."
Viel Verkehr auf der Strasse. Wir erreichen Sirmione trotzdem viel zu früh. Zwar haben wir Platz auf dem Womo-Stellplatz direkt vor der Altstadt und am See, aber alles ist voll. Die Strasse, die Plätze, die Gassen, Menschen ohne Ende. Ein richtiger Kulturschock.
Gps. lat. 45.486698 long 010.6107 21 Euro für 24 Stunden. Ver-, und Entsorgung
Wir mit unseren Rädern dazwischen, auf der Suche nach der heissen Schwefelquelle im See. Schliesslich stehen wir vor dem Tor zu den archäologischen Ausgrabungen, zuvorderst auf der Landzunge, ohne dass wir fündig wurden. Ich will nur noch raus aus dem Gewümmel. Was wir dann auch machen. Wir wurden ja schliesslich gewarnt am Wochenende Sirmione zu besuchen. So viele Menschen auf einem Haufen haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Alois meint:" Die Welt ist einfach überbevölkert." " Wo du recht hast, hast du recht, ich hatte nicht mal mehr Lust Fotos zu machen, schade, denn das Städtchen ist wirklich sehenswert."