Dienstag, 11. März Tata- Icht
Eigentlich möchten wir ja dieses Mal über Irgherm und Tafraout fahren, aber die Wetterprognosen sind gar nicht gut für den Antiatlas. Auch morgen soll es nicht besser werden. Also ändern wir unsere Pläne, denn auf Regen und glitschige Strassen haben wir überhaupt keine Lust.
Herzliche Verabschiedung von Paul und Anemie, wir sind jetzt wieder ein bisschen besser informiert über Land, Leute und Routen. Am Oued vergnügt sich die Dorfjugend ( Jungs) beim Badeplausch.
Die Wolken scheinen hinter uns herzujagen. Ganz, ganz kurz und fein netzen sie auch unser Womo, zum abspülen des Sandes reicht es jedoch nicht.
In der Umgebung von Akka gibt es anscheinend beträchtliche Goldvorkommen. Die Marokkaner verfügen jedoch im Moment noch nicht über die Möglichkeiten dieses abzubauen. Verhökern an irgendwelche ausländischen Konsortien wollen sie die Schürfrechte aber auch nicht, so bleibt das Gold vorläufig wo es ist. Auch wir haben uns nicht die Mühe gemacht, nach den Schätzen zu suchen und geben uns mit einem leckeren Mittagessen zufrieden.
Die Strasse ist gut, jedoch grösstenteils einspurig. Die Entgegenkommenden machen selten Anstalten auf die Seite zu fahren, ausser es sind Touristen wie wir. Aber viel Verkehr gibt es in diesem Teil Marokkos ohnehin nicht. Einige malerische Oasendörfer, viel Steine und Sand, wenige Sträucher und noch weniger Bäume, wenige Kamele und ausserhalb der Oasen kaum Menschen.
Angekommen in Icht auf dem Campingplatz freuen wir uns auf das Wiedersehen mit Ahmed. Frust, frust er ist nirgends zu sehen. Dafür stürmt es so stark, dass es draussen richtig kalt ist und im Womo fernsehlose Zeit ( Angst um Satellit) angesagt ist.
Aber wir sind ja bestens ausgerüstet, mit Internet, Advokados, Nudeln, Salat, Brot, Sardinen, etc.......
Mittwoch, 12. März Assa
Auf der 70km langen Fahrt durch die Steinwüste begegnen uns ein Auto, zwei Kamele, vierzig Ziegen und ein Hirte.
In der grossen, modernen Stadt möchten wir nur eine Kaffepause machen. Saaid El assaoui setzt sich zu uns, bietet uns in sehr gutem Deutsch eine Führung durch das alta Assa an und macht uns den neuen Campingplatz schmackhaft. Also entscheiden wir uns in Assa zu übernachten.
Im neu restaurierten Teil, der Altstadt von Assa, hoch über der Oase treffen wir auf den Statthalter mit Entourage. Er heisst uns willkommen und freut sich über Besuch in seiner Stadt. Er würde sich über einen grösseren Touristenstrom sehr freuen, ist sich aber bewusst, dass seine Wüstenstadt sehr abgelegen ist und nicht mit Dünen dienen kann.
Saaid zeigt uns sein Elternhaus, das er liebevoll als Museum pflegt, damit es nicht verfällt. Seine Familile ist die einzige, die den Namen der Stadt trägt. Im alten Assa, das wohl schon zu Jesu Zeiten existierte, leben nur noch 5 Familien, diese können es sich nicht leisten im neuen Teil ein Haus zu bauen, wenigstens verfügen sie jetzt über Strom und Wasser. Das Gefälle von reich und arm ist in Assa sehr gross. Es gibt fast keine Arbeitsmöglichkeiten, ausser beim Militär.
Anschliessend fahren wir zusammen auf den neuen Campingplatz. Zum Verweilen lädt dieser noch nicht ein, er wird voraussichtlich in der nächsten Saison fertiggestellt sein. Saaid wird uns sobald er tatsächlich in Betrieb ist, Fotos zusenden.
Es hat sich gleichwohl gelohnt einige Stunden in Assa zu verweilen. Eine schöne moderne Stadt, mit allen Annehmlichkeiten, eine Oase und eine sehenswerte Altstadt. Freundliche Einwohner, noch nicht von Touris verdorbene Bonbonheischende Kinder.
Saaid es assaoui Tel: 065 418 29 54 bietet sich für kompetente Führungen in deutscher Sprache an.
Weiterfahrt nach Guelmim/ Abeino
Auf der Weiterfahrt machen wir an einem Brunnen Rast und warten auf Nomaden, was kommt ist ein Sandsturm.
In Guelmim ergänzen wir unsere Vorräte, da der Campingplatz Vallee 2 km entfernt vom Thermalörtchen Abeino, nur über eine Piste erreichbar ist.
Das Fleisch wandert jedoch in's Gefrierfach. In der wunderschönen Anlage wird alles geboten. Apero am Mittag, Apero am Abend. Halbpension mit Menuewahl, Stellplatz, Strom, warme Dusche. Das ganze Paket, bei einem Mindestaufenthalt von 3 Tagen für 220 Drh./Tag (22 Fr.). Wer könnte dem schon widerstehen?
Donnerstag, 13./Freitag 14. März Abeino
Hier ist es absolut ruhig. Kein Bellen, kein Autolärm, nicht mal der Ruf des Muezzin's schafft es bis hierher.
Schlemmen, ruhen, lesen, putzen, schlemmen, ruhen, schlemmen, ruhen.... einziger Wermutstropfen: das Internet funtioniert fast nicht, also geht's morgen weiter an den plage blanche... so der Plan.