Sonntag, 9. November Alanya bis Side
Vorbei an schönen Ferienanlagen und Hotels fahren wir dem Meer entlang, oft ohne Sichtkontakt, bis nach Side. Die Antike Stadt ist sehr eindrücklich. Fast alles frei zugänglich und zum Teil in die neue Stadt integriert. Sehr schöner Bazar und viele Schweizer. Sowohl Touristen, wie auch Rückkehrer, die hier ein Business betreiben.
Besuch in zwei Teppichgeschäften, wo wir zum Cay eingeladen werden. Machen von Anfang an klar, dass wir keine Wohnung mehr haben und im Camper wohnen. Kein Platz für Teppiche. Sowohl der bayerische Türke, er ist in Ingoldstadt aufgewachsen, wie auch Eyüp Haydar liefern die Teppiche frei Haus nach Europa. Jupp erklärt uns vieles über die Kultur, das Sozialsystem und die Geschichte der Türkei. Hier in Side sprechen die alten Leute noch alle griechisch, da sie vor langer Zeit aus Kreta einwandert sind. Atatürk hat sie dann nach dem Krieg nicht mehr zurück geschickt. Sehr interessant. Er fährt im Dezember nach Europa in 6 Länder um die von der Familie hergestellten Teppiche auszuliefern.
Wir übernachten ganz alleine am Manavgatfluss auf einem total umzäunten Campingplatz, schwierig den Zugang zum Meer zu finden. Ist aber alles da, Strom, Wasser, warme Duschen. Im Dunkeln, ist es ja bereits nach 5 Uhr abends, sind wir noch fleissig am Waschen.
Ausflugsschiffe fahren den Fluss hoch, bis zum gleichnamigen Wasserfall.
Montag, 10. November Side bis Irgendwo in den Bergen
Es ist bereits um 10 Uhr an die 30 Grad, gute Gelegenheit nochmals in die Berge zu fahren. Schnell sind wir wieder über 1000m. Keine Touristen mehr zu sehen, nur friedliche Landschaften, freundlich grüssende Bauern und kleine Dörfchen. Im Hintergrund die hohen Gebirge. Die Pinien werden weniger, dafür gibt es vermehrt Tannenwälder.
Auf 1300m stellen wir uns auf ein Plätzchen neben der wenig befahrenen Strasse, denn es beginnt bereits zu dämmern. Sternenklare, stockdunkle Nacht, bis um 21.00 Uhr der Mond hinter dem Berg aufgeht. Es wird sehr kalt und wir sind froh über die Heizung.
Dienstag, 11. November Irgendwo - Gencali
Morgens leichter Frost, aber mit der Sonne wird es schnell wieder warm. Wir fahren entlang des Beyshirsees nach Norden und wenden uns dann gegen Westen unserem Ziel, Pamukkale entgegen. Immer auf über 1000m an riesigen Obstplantagen und Aeckern vorbei. Beim Egirdirsee suchen wir uns einen Stellplatz für die Nacht. In Gencali werden wir fündig.
Die Dorfjugend ist sehr an uns, unserem Womo und unseren Rädern interessiert. Natürlich dürfen sie eine Runde damit drehen. Neugierig schauen sie mir beim Kochen und Abwaschen zu. Sie finden es zum Lachen komisch, dass ich den Abfall nicht einfach nach draussen werfe, sondern in einer Abfalltüte verstaue. Das einzige, was sie in International an Sprache kennen, ist Hallo. Hallo, halloooooo! Wir raus dem Camper zum " gspröchle". Nach 5 Minuten wir: " güle, güle" und wieder rein. Halloooooooo, klopf, klopf, Hallloooooooooooooo! Also wieder raus und ...... Um 21.00 Uhr wird ihnen anscheinend das Spiel auch zu blöde und sie verziehen sich nach Hause.
Mittwoch, 12. November Gencali - Pamukkale
Morgens bekommen wir Besuch von Ali, " einem Hamburger". Er spricht, obwohl seit 20 Jahren wieder zuhause, sehr gut Deutsch. Lädt uns zum Tee zu sich nach Hause ein. Erzählt viel, sowohl von hier, wie von Deutschland. Seine Frau spricht kein Wort Deutsch und fordert ihren Mann immer auf zu übersetzen. Wir werden verwöhnt mit Tee und allerlei Leckereien. Ich bekomme ein Kopftuch und selbstgestrickte Socken, werde also in meiner, meiner Ansicht nach korrekten Kleidung, perfektioniert. Als ich ihr die Sachen zurückgeben möchte, winkt sie ab. Andenken! Wir sollen bleiben zum Fischessen und danach würde ihr Sohn, der Fischer mit uns rausfahren auf den See. Wir lehnen tausendmal dankend ab und fahren gegen Mittag weiter.
Ohne es richtig zu merken sind wir 2 Stunden später nur noch auf 300mü.M. Was ist denn das? Da vorne ist es richtig dunstig. In der Region um Denizli ( 575 000 Einwohner) gibt es sehr viel Industrie, Granit-, und Marmorabbau. Es bleibt uns fast die Luft weg, vor lauter Staub und Abgasen.
Pamukkale. Im ersten Moment sind wir enttäuscht, haben wir uns das Ganze viel grösser, resp. in einer schöneren Umgebung vorgestellt. Wir stellen uns auf den Hotelcamping direkt unter die Terrassen, aber erst nachdem wir den Preis von 60 TL auf 50 TL runtergehandelt haben. Ist ja schliesslich " Tote Hose Zeit" für Wohnmobile. Wir bleiben auch die einzigen.
Beim Bummel durch die Ortschaft treffen wir vorwiegend auf asiatische Touristen, aber auch spanisch, italienisch und griechisch ist zu hören.
Donnerstag, 13. November Pamukkale
Regen heute Morgen und das morgige Wetter soll noch übler sein. Wir werden also drei Tage hierbleiben. Aber zuerst handle ich den Uebernachtungspreis um weitere 10 TL runter.
Nachmittags bessert sich das Wetter und wir wagen uns auf die Terrassen. Schuhe ausziehen ist Pflicht, zur Schonung des Belags. Der Boden ist kühl, aber nicht glitschig.
Ganz zuoberst, wo die Thermalquelle sprudelt ist das Wasser 35 Grad warm. Wir setzen uns zu den anderen und plantschen, denn mehr ist ebenfalls zur Schonung der Anlage nicht erlaubt. Leider haben wir die Schuhe unten gelassen und können/wollen so die antike Stadt, die sich oberhalb befindet nicht besuchen.
Kaum ist es dunkel sind alle Busse weg und das Städtchen wieder ruhig. Nur wenige Touristen bleiben über Nacht.
Wir grüssen Nicole und Uwe, die unser Womo in Side gesehen haben, auf diesem Wege ganz herzlich und wünschen einen guten Heimflug.
Freitag, 14. November Pamukkale
Ein richtiger Tag um sich im Häusschen einzuigeln. Es regnet und ist neblig. Die Busreisenden, die hier nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen tun uns echt leid. Nichts zu sehen von den Terrassen und nasskühl.
Wir haben Zeit uns übers Internet zu informieren, wo wir heute Abend essen möchten. Im Tip-Advisor, wird das japanische Lokanta als bestes bewertet.
Wir waren mal für einen Monat in Japan und entscheiden uns deshalb für dieses.
Echt lecker und preislich absolut ok. Auch können wir unser Vokabular von 5 japanischen Worten wieder mal an die Frau bringen und schwelgen in Erinnerungen.