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Schön dass ihr uns besucht. Viel Spass beim Nachlesen unserer Abenteuer.

19. bis 26. März        Zelenika bis Rovinj

Donnerstag, 19. März Zelenika – Dubrovnik ( Kroatien)

 

Nach 30 km, der Verkehr wird immer spärlicher erreichen wir die Kroatische Grenze. Praktisch kein Grenzverkehr. Auch auf der anderen Seite, bis kurz vor Dubrovnik keine Autos, wenige Menschen. Aber dann, ein echtes Getümmel.

 

Der Campingplatz in Dubrovnik scheint geschlossen zu sein. „ Aber da steht doch ein Engländer, mit seinem Mobil.“ Also fragen wir, ob wir hier stehen können. „ Kein Problem, Strom ist offen, aber ansonsten ist es noch geschlossen, wir bereiten uns auf die Saison vor. Braucht nichts zu bezahlen.“ „ Danke bestens.“

 

„ Wie kommen wir jetzt am besten in die Altstadt?“ Die Fahrräder runter und los geht es bis zur ersten Steigung. Velo stossen ist angesagt. Alois zeigt sich solidarisch und schiebt ebenfalls. „ Hätten das Fahrrad wohl besser an Ort und Stelle gelassen und den Bus genommen.“

 

Die Altstadt entschädigt uns für die Mühen. Wohl eine der schönsten, die wir je gesehen haben. Man sieht nichts mehr von den Kriegsschäden. Auch hier haben sich wieder etliche Reisegruppen aus Fernost eingefunden. Alois:“ Das sind sicher dieselben wie in Kotor, die machen die gleiche Tour wie wir.“  „ Na ja,  wenn du meinst.“

 

Eine Filmcrew ist da. „ Da könnt ihr nicht durch.“ „ Oh schade, wer dreht denn hier?“ „ Bollywood, der Film heisst „ Feen“, das haben wir wenigstens so verstanden.“  Von der anderen Seite her können wir dann zuschauen, wie sie Szenen mit einem Motorrad drehen. Nicht sehr spektakulär. „ Jetzt muss ich mir dann doch mal so einen Schinken ansehen, vielleicht sehen wir dann die Szene in Dubrovnik, aber sicher erst in ein paar Jahren, wenn der Film dann im Fernsehen läuft.“

 

Der Heimweg ist wieder beschwerlich und warum Alois so keinen Elan hat, merken wir am Abend anhand seiner erhöhten Temperatur.

 

Freitag, 20. März Dubrovnik – Split

 

Es scheint Alois wieder besser zu gehen und wir fahren weiter nach Norden. Eigentlich möchten wir noch einen Abstecher nach Mostar in Bosnien machen. Aber nachdem wir die 10 km Bosnisches Gebiet durchfahren haben und wieder nach Kroatien reinfahren, fragt doch die Zöllnerin am leeren Grenzübergang in englisch, ob wir Waren zu deklarieren haben?  Alois in seiner gewohnt unschuldigen Art:“ Wir Camping.“ „ Zigaretten?“ „ No, no.“ Sie lässt uns passieren.  Alois:“ Ich hab ja nicht gelogen, wir haben schliesslich nur ein paar Kilo türkischen und ein Kilo albanischen Tabak, keine Zigaretten.“ „ Ich habe auf jeden Fall jetzt keine Lust mehr aus der EU nach Bosnien zu fahren und dann nochmals einzureisen, mir ist ja fast das Herz in die Hosen gerutscht.“

 

„ Wo sind denn nur die Grillstände mit den leckeren Spanferkeln, auf die ich mich so gefreut habe?“, so Alois. Alles noch geschlossen, auch die Gaststätten. Dann gibt es halt ein Picknick.

 

Wir erreichen den Camping Stobrec, kurz vor Split, checken ein, staunen über die 15 Camper vor Ort. Wann haben wir das letzte Mal so viele Gleichgesinnte gesehen?

 

Vor 10 Tagen hat es hier einen fürchterlichen Sturm gegeben. Die Aufräumarbeiten sind noch in vollem Gange. Etliche Bäume und der Strand sind zerstört.

 

Wäsche waschen, duschen, Fieber messen. Alois Temperatur ist wieder gestiegen. „ Wir werden jetzt auf jeden Fall hierbleiben, bis es dir wieder besser geht.“

Samstag, 21. März Stobrec

 

Am Morgen sonnig und warm. Kein Wölkchen trübt den Himmel. Zwei Stunden später kommt Wind auf und die Bewölkung nimmt zu. Es wird kühler. Die Gleichgesinnten sitzen immer noch halbnackt draussen, als wäre es Sommer. Entweder sind wir absolute „Gfrörli oder die anderen abgehärtet.

 

Alois geht es noch nicht besser. Die Temperatur steigt und sinkt. Während eines Sinkes laufen wir in das gleich neben dem Campingplatz liegende Dörfchen zum Kaffeetrinken und Einkaufen. Ansonsten wird geruht.

Sonntag, 22. März Stobrec


Sturm und Regen. Alle sitzen drin, auch die Hartgesottenen. Nur die Möwen scheint das Wetter nicht zu beeindrucken.


Alois geht es leider immer noch nicht besser. Tee, Hühnersuppe und Grippemittel. Wir hoffen, dass es Alois bald wieder besser geht und die erhöhte Temperatur nichts mit seiner "Darmblase" zu tun hat.


Wir haben Zeit uns Gedanken über die letzte Etappe unserer Winterreise zu machen. In den Osterverkehr möchten wir nicht reinkommen. Zu weit nach Norden während den Ostertagen möchten wir auch nicht. Wird wohl alles von Gleichgesinnten verstellt sein und sowas kennen wir nicht mehr. 

Montag, 23. März Stobrec


Am Vormittag richtig heiss und Sonne total. Am Nachmittag wie gehabt, wieder bewölkt und kühl. Wann bleibt es wohl endlich das schöne, warme Wetter?


Alois geht es besser. Heute keine erhöhte Temperatur. Noch ein Ruhetag und dann kann die Reise wohl weitergehen.

Dienstag, 24. März Stobrec –  Irgendwo auf einem noch geschlossenen Campingplatz

 

Das Navi führt uns Richtung Norden durch das Hinterland. Vorbei an Hügeln, Olivenbäumen, Trauben, wenigen Häusern, wenigen Menschen und noch wenigeren Autos. Kaum kommen wir wieder an die Küste gibt es wieder viele Häuser und viel Verkehr.

 

Wir, schon ein paar Tage in Kroatien, staunen über die wahnsinnig tiefen Preise. „ Irgendwas müssen wir falsch machen mit dem Umrechnen. Schau mal bei der Tankstelle; der Diesel kostet 8.89 Kunas, das wären ja  mit unserer Rechnerei gerade mal 60 Cts!“  Wir rechnen 100 Kunas = 7 Euros,  richtig ist aber 70 Kunas = 10 Euros! „ Schade, schade, immerhin konnten wir ein paar Tage schwelgen!“

 

Kurz nach unserem Picknick, entdecken wir tatsächlich einen von Alois so vielgeliebten Grill mit drehendem Spanferkel. Nochmals schade, schade…….

 

Wir peilen einen Campingplatz an. Er ist noch geschlossen, aber die Vorbereitungsarbeiten sind in vollem Gange. Wir dürfen für 50 Kunos eine Nacht hier stehen. Toiletten und Dusche funktionieren mit Solartechnik. Strom gibt es nicht.

Mittwoch, 25. März    Irgendwo auf einem Campingplatz – Camping Sibinj


Endlich regnet und stürmt es mal wieder. Die Radkästen sind sauber. 

 

In Zadar möchten wir eigentlich eine Altstadtbesichtigung machen. Trotz einer Totalumrundung mit dem Womo, finden wir keinen freien Parkplatz, aber das Schlendern in den alten Mauern bei diesem Wetter wäre ja ohnehin nicht lustig, so fahren wir weiter dem Meer entlang nach Norden.

 

Die Küste wird karstig, ist aber auch bei schlechtem Wetter sehr eindrücklich. Ein paar Mal fürchten wir von der Strasse geblasen zu werden, somit sind die Radkästen nun auch wieder schön trocken.

 

In Senj wagen wir uns dann doch aus dem Womo, laufen eilig rein ins herzige Dörfchen zum Kaffeetrinken und suchen uns danach einen möglichst geschützten Stellplatz. Fündig werden wir erst etliche Kilometer weiter, wiederum auf einem noch fast geschlossenen Campingplatz. Für 100 Kuna gibt es sogar Strom.  

Donnerstag, 26. März Sibinj – Rovinj

 

Unsere Heimfahrt- Pläne konkretisieren sich. Wir möchten die Tage bis nach Ostern in Istrien verbringen. In Novigrad, das wir noch nicht kennen, gibt es einen Städtchen nahen bereits geöffneten ACSI Campingplatz, den wir nun anpeilen.

 

Da wir die mautpflichtigen Strassen aus unserem Navi verbannt haben, werden wir auf kleinen Nebenstrassen bis auf 1000 m Höhe, Schnee liegt noch am Strassenrand, geleitet. Wäre die Strasse nass, hätte es womöglich an einigen Stellen Probleme geben können, denn Steigungen bis zu 18% sind keine Seltenheit. Alles geht gut.

 

Auf dem angepeilten Campingplatz wird unsere ACSI- Karte von 2014 nicht akzeptiert. „ Aber wir sind seit September unterwegs und hatten keine Gelegenheit, einen neuen Führer zu kaufen. Wir würden auch gerne 10 Tage bleiben.“ „ Ihr könnt gerne bleiben, aber ohne aktuelle Karte geht das nicht zum günstigen Preis von 16 Euro.“  Ich koche und wer mich kennt weiss, dass ich stur wie ich nun mal bin, eher irgendwo ohne Kühlschrankstrom stehe, den wir in Anbetracht der Pläne heute  prall gefüllt haben, als mich auf den günstigsten Parzellenpreis von 22 Euros einzulassen. „ Dann halt nicht, danke und tschüss“.

 

Was jetzt. Nach Norden geht nicht. Kroatien ist bald zu Ende. Also nach Süden. Wir fahren einige Plätze an. „ Sorry, noch geschlossen,“ die jeweilige lapidare Antwort.

 

Im beschaulichen Rovinj, das wir bereits bestens kennen, werden wir auf dem Campingplatz Porton biondi herzlich empfangen. Wir zwei machen immer vorher miteinander aus, was wir zu zahlen bereit sind. „ Ich würde hier auch 23 Euro zahlen, schliesslich ist es dunkel und wir sind müde und mein Aerger schon lange dem Gedanken an die Vorräte im Kühlschrank gewichen. „ Aber mehr als 20 Euro haben wir auf der ganzen Reise nicht gezahlt.“  Er kostet 20 Euro die erste und jede weitere Nacht 18 Euro. Na geht doch.