Wir verabschieden uns in Singen von Werni, der nach 6 Jahren im Wohnmobil wieder sesshaft wird, so es denn klappt mit der Wohnung.

Auf dem Weg zur Donau treffen wir Walter und Christa, die seit 2 Jahren nach 10 Jahren im Wohnmobil wieder sesshaft geworden sind, kennengelernt haben wir uns in Griechenland. Wir bekommen von den Vielgereisten viele wertvolle Tipps, Adressen, Kartenmaterial, Reiseführer und den amerikanischen Elektroanschluss. Mit vielen Inputs, der Kopf ist voll, fahren wir nach Ehingen an die noch junge Donau, wo wir nächtigen.

Gps: lat. 48.280399   long 9.7358499    kostenlos, Ver- und Entsorgung, Strom vorhanden

Möglichst entlang der Donau geht die Reise weiter nach Passau, wo wir bereits einmal übernachtet haben. Die Stadt haben wir bei unserer letzten Reise besucht, wir ruhen uns einfach nur aus. Alois meint:" Ich bin es nicht  mehr gewohnt, solch lange Strecken zu fahren."

Gps: lat. 48.574299  long 13.429    kostenlos, keine Ver-, und Entsorgung

Nach einer knappen halben Stunde Fahrt riecht es unter Alois Sitz brenzlig. Wir halten bei der nächsten Gelegenheit und machen uns auf die Suche nach der Ursache. So wie es scheint ist es der Ladebooster. Was jetzt? Allen Strom kappen und Anruf beim nächstgelegenen Boschservice, der sich gemäss Google in Linz befindet. " Wir haben keinen Termin frei, erst in 5 Wochen könnten wir uns der Sache annehmen." " Super." Unterlagen raussuchen und studieren. Gemäss denselben ist der Ladebooster mindestens 3 mal abgesichert und eigentlich kann nichts passieren. Wir stellen den Strom wieder an. Sicherheitshalber geben wir einen anderen Boschservice, ohne vorherigen Anruf, im Navi ein und starten nach einer halben Stunde das Womo auf's neue. " Es piepst irgendwas." " Ich höre nichts." " Bitte halt nochmal an, denn es piepst irgendwo." Die Hubstützenanlage in der Heckgarage alarmt, sehr wahrscheinlich wegen des Stromunterbruchs.

Beim Weiterfahren stellen wir fest, dass es nicht mehr brenzlig riecht, also werden wir uns des Ladeboosters zu einem späteren Zeitpunkt annehmen. Langsam wird die Zeit knapp, schliesslich müssen wir am Donnerstag beim Zahnarzt in Ungarn sein, also lassen wir die Donau, Donau sein und fahren querfeldein über einige Tausender durch die Steiermark.

Mal rauf, mal runter, mal links mal rechts bis es hinter uns im Womo scheppert. Eine halbe Stunde später sind der Zucker, das Reis, das Muesli, etc. weggeputzt und wir können den Rest der heutigen Etappe bis nach Birkenfeld unter die Räder nehmen. 

Nach der ruhigen Nacht fahren wir weiter durch die Hügel, bis wir schliesslich auf knapp 200m Meeres Höhe Ungarn erreichen. 

Gerade rechtzeitig treffen wir in Heviz ein, bevor die Fussballspiele losgehen. Das Ausscheiden Deutschlands ist erstaunlich und das Weiterkommen der Schweiz noch viel erstaunlicher, da sag noch einer was gegen Einwanderer, mich als überzeugte Europäerin freut es umso mehr. 

Per Mail bekommen wir Bescheid, dass wir im Herbst nicht mit der Grande Buenes Aires nach Südamerika unterwegs sein werden, sondern mit der Grande Sao Paolo. Die Frachter sind identisch, nur die Route wird eine andere sein, aber wer weiss, was sich bis zur Abfahrt noch alles ändern wird. 

Alois tüfftelt bereits an den Routen nach der Ankunft in Montevideo und stellt dabei fest, dass eigentlich fast alle Camper die gleichen Strecken abfahren, unsere ersten 4 Monate sind nun geplant. Ich:" Dazu hätten wir doch auf der Ueberfahrt Zeit." Alois:" Da haben wir aber kein Internet." " Aber viele Bücher." " Mich interessieren jedoch die Reiseberichte und die dabei gemachten Erfahrungen, vorallem wegen des Klimas." " Wo du recht hast, hast du recht."

Kaum haben wir das Womo abgestellt auf dem Campingplatz am Balaton, entlädt sich das erste von unzähligen Gewittern. " Heute ist wohl nix mit Standup paddeln." 

Später erste Erkundung der Umgebung mit dem Fahrrad, fast alles noch so wie vor Jahren.

Der Sonnenuntergang lässt hoffen für morgen. Die sich an die Arbeit machenden Mücken in der Dämmerung erfreuen uns weniger.